6 Jahre nach Fukushima: Risiken der Atomenergie sind unkalkulierbar – Pannenmeiler Cattenom vom Netz nehmen!

Anlässlich des sechsten Jahrestages der atomaren Katastrophe von Fukushima am 11. März erklären die stellvertretende Landesvorsitzende der Saar-Grünen, Barbara Meyer-Gluche, die Landesvorsitzende, Tina Schöpfer, und der Landesvorsitzende, Hubert Ulrich:

„Vor nunmehr sechs Jahren hat ein verheerender Tsunami vor der Ostküste Japans fast 20.000 Menschen das Leben gekostet und eine nukleare Katastrophe im AKW Fukushima eingeleitet. Diese Katastrophe hat uns in erschreckender Weise die Unbeherrschbarkeit der Atomenergie vor Augen geführt. Während als Konsequenz aus dieser Katastrophe in Deutschland ein Umdenken stattgefunden hat und der Ausstieg aus der Atomenergie beschlossen wurde, halten zahlreiche Staaten an dieser Form der Energieerzeugung weiter fest – darunter auch unser Nachbarland Frankreich.

Dort gibt es weder Überlegungen, generell aus der Atomenergie auszusteigen, noch alte, pannenanfällige Meiler vom Netz zu nehmen. Bestes Beispiel ist das AKW Cattenom in unmittelbarer Nachbarschaft des Saarlandes. Seit Inbetriebnahme des ersten Reaktorblocks vor 30 Jahren hat es mehr als 800 Stör- oder Zwischenfälle gegeben. Es vergeht kaum eine Woche, in der uns nicht neue Hiobsbotschaften über Defekte oder Unfälle von dem Pannenmeiler erreichen. Außerdem belegen Gutachten regelmäßig neue Sicherheitsprobleme.

Für uns steht damit fest: Bei Cattenom handelt es sich um eine tickende Zeitbombe, eine atomare Gefahr für die Großregion. Den Plänen des Betreibers EDF, das AKW länger als 40 Jahre am Netz zu lassen, muss endlich ein Riegel vorgeschoben werden. Dieser Meiler muss schnellstmöglich vom Netz.

Es ist zwar ein richtiger Schritt der Landesregierung, in Zusammenarbeit mit Rheinland-Pfalz eine Klage gegen den Weiterbetrieb zu prüfen. Allerdings ist das alleine unzureichend. Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer muss parallel dazu endlich Druck auf die Bundesregierung, insbesondere auf unsere saarländischen Bundesminister Maas und Altmaier, ausüben. Wir dürfen nicht länger akzeptieren, dass sich Umweltministerin Barbara Hendricks zwar für eine Stilllegung von Tihange einsetzt, sich in Bezug auf Cattenom jedoch kein Stück bewegt. Die Interessen des Saarlandes dürfen beim Bund nicht länger hintenanstehen. Ziel muss sein, dass Kanzlerin Merkel persönlich Verhandlungen mit der französischen Regierung über die Abschaltung von Cattenom aufnimmt.“

Die Grünen rufen außerdem dazu auf, sich an der Mahnwache von Greenpeace St. Wendel auf dem Neunkircher Stummplatz zu beteiligen. Sie findet statt am Samstag, 11.3., von 17:00-18:30 Uhr. Teilnehmen wird daran u.a. die Landesvorsitzende der Grünen, Tina Schöpfer.