Woche der Reanimation: Ersthelfer-App auch im Saarland einführen

Schöpfer: Erstversorgung bei Herzkreislaufstillständen verbessern

Anlässlich der Woche der Reanimation vom 17. September bis zum 23. September sprechen sich die Saar-Grünen für die Einrichtung einer Ersthelfer-App auch im Saarland aus. Qualifizierte Ersthelferinnen und Ersthelfer könnten durch die Alarmierung per App damit noch vor Eintreffen des Rettungsdienstes lebensrettende Sofortmaßnahmen einleiten. Grünen-Landeschefin Tina Schöpfer betonte, eine Ersthelfer-App helfe die medizinischen Erstversorgung bei Herzkreislaufstillständen zu verbessern. Die Überlebenswahrscheinlichkeit könne dadurch stark erhöht bzw. bleibende Hirnschäden besser abgewendet werden.

„Viele Einsätze des Rettungsdienstes beziehen sich auf Herzkreislaufstillstände. Ob bei den Patientinnen und Patienten bleibende Hirnschäden eintreten, hängt häufig am so genannten therapiefreien Intervall zwischen dem Aussetzen der Sauerstoffversorgung des Gehirns und der Wiederbelebung durch den Rettungsdienst. In der Medizin geht man davon aus, dass die Überlebenswahrscheinlichkeit bei einem Herzkreislaufstillstand pro Minute ohne Hilfe um etwa zehn Prozent sinkt“, sagt Tina Schöpfer, Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Saar.

Durch eine Ersthelfer-App könnte die lebensrettende Wiederbelebung bereits deutlich vor Eintreffen des Rettungsdienstes einsetzen. Schöpfer: „Wer sich als qualifizierte*r Ersthelfer oder Ersthelferin eine entsprechende App auf dem Smartphone installiert, könnte zukünftig freiwillig zum mobilen Retter oder zur mobilen Retterin werden. Insbesondere bietet sich dies für Mitglieder der Feuerwehr, Pflegerinnen und Pfleger, Polizistinnen und Polizisten oder Ärztinnen und Ärzte an. Lebensrettende Sofortmaßnahmen könnten im Idealfall schon unmittelbar nach Alarmierung und damit deutlich vor Eintreffen des Rettungsdienstes erfolgen.“

Die Grünen-Politikerin hat Gesundheitsministerin Bachmann aufgefordert, eine Ersthelfer-App, die beispielsweise schon in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein sowie mehreren Städten in Deutschland eingeführt wurde, auch im Saarland einzusetzen. Sie solle die bisherigen Maßnahmen ergänzen. Schöpfer weiter: „Gesundheitsministerin Bachmann muss gemeinsam mit den Landkreisen aktiv werden, um digitale Lösungen im Bereich des Rettungsdienstes besser zu nutzen. Die Leitstelle muss technisch, personell und finanziell in die Lage versetzt werden, mobile Retter*innen per App zu alarmieren.“