Rückläufige Studierendenzahlen: Saar-Uni braucht Entwicklungsperspektive

Schöpfer: Überarbeitung des Landeshochschulentwicklungsplans auf dieses Jahr vorziehen

Als Reaktion auf Zahlen des Statistischen Amtes, wonach der Anteil der Uni-Studierenden unter allen Studierenden von 64 auf 52 Prozent zurückgegangen ist, drängen die Saar-Grünen auf eine echte Entwicklungsperspektive für die Universität des Saarlandes. Insbesondere müsse die Hochschule für Studieninteressierte wieder attraktiver werden sowie neue Studienplätze anbieten können. Grünen-Landeschefin Schöpfer fordert Ministerpräsident Hans auf, den noch vom rigiden Sparkurs geprägten Landeshochschulentwicklungsplan aus dem Jahr 2015 bereits dieses Jahr grundlegend zu überarbeiten.

„Die neuesten Studierendenzahlen des Statistischen Amtes machen deutlich, wie sehr die Universität durch den rigiden Sparkurs gegenüber privaten Hochschulen und gegenüber dem Bundestrend ins Hintertreffen geraten ist. Studierten im Wintersemester 2012/13 noch 18.592 Menschen an der Universität, sind es im aktuellen Wintersemester gerade einmal noch 16.695. Die Studentenzahl ist damit um stattliche 10,2 Prozent eingebrochen, während bundesweit die Zahl der Studentinnen und Studenten in diesem Zeitraum zweistellig gestiegen ist. Auch gegenüber dem Vorjahr ist die Anzahl der Studentinnen und Studenten wieder einmal um 236 gesunken“, sagt Tina Schöpfer, Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Saar.

Ministerpräsident Hans, der auch für die Wissenschaft zuständig ist, müsse endlich gegensteuern. Schöpfer: „Die Studienbedingungen an der Universität müssen deutlich attraktiver werden. Wir brauchen etwa bessere Qualität in der Lehre, die Auflösung des immensen Sanierungsstaus und sowie dringend notwendige Wohnheimplätze im dreistelligen Bereich. Nur so kann die Hochschule im Wettbewerb bestehen und in voller fachlicher Breite attraktiv für junge Menschen sein. Zugleich muss die Universität in die Lage versetzt werden, auch mehr Studienplätze anzubieten. Gerade für das Lehramt an Grundschulen und an beruflichen Schulen fehlen dringend notwendige Studienplätze.“

Der Grünen-Politikerin fordert, die Überarbeitung des Landeshochschulentwicklungsplans auf dieses Jahr vorzuziehen. Schöpfer: „Der derzeitige Landeshochschulentwicklungsplan ist eine Bankrotterklärung der Saar-Groko im Hinblick auf eine zukunftsweisende Hochschulpolitik. Die Landesregierung erhebt darin die illusorische Forderung, mehr Leistung bei erheblich weniger Geld abzuliefern und wirft zudem das Prinzip der Hochschulautonomie über Bord. Wer es ernst meint, den rigiden Sparkurs wirklich beenden will, darf nicht bis ins Jahr 2020 warten. Der Landeshochschulentwicklungsplan muss bereits dieses Jahr grundlegend überarbeitet werden, um den Hochschulen fürs kommende Jahrzehnt eine echte Entwicklungsperspektive zu eröffnen.“