Saargrüne fordern Einberufung eines saarländischen Wald-Gipfels

1988 hat das Saarland als erstes Bundesland die naturnahe Waldwirtschaft für den Staats- und Kommunalwald verbindlich eingeführt.

Dennoch sind heute harte Formen der Forstwirtschaft, Kahlschläge auch abgestorbener Nadelwälder, Flächenräumung mit Entzug der Biomasse, zu starke Öffnung des Kronendaches und Heißschlagen der Wälder, aber auch der leider immer noch festzustellende harte Einsatz riesiger Forstmaschinen vielerorts an der Tagesordnung. Dies schadet nicht nur unseren Waldökosystemen, sondern ist besonders klimaschädlich, was umfangreiche aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen zeigen.

Vor dem Hintergrund dieser oft praktizierten Forstpraxis und entsprechenden Empfehlungen des Umwelt- bzw. Forstministeriums fordern die Saar-Grünen die Einberufung eines Saarländischen Wald-Gipfels.

Dazu ist es notwendig, sich ausgewiesenem Expertenwissen zu bedienen, so in Person von Prof. Dr. Pierre Ibisch (Hochschule für nachhaltige Entwicklung, Eberswalde), der ein absoluter Experte in der Waldökosystem- und Waldklimaforschung ist und Waldexperte Peter Wohlleben, der auch mit seinen praktischem Wissen wichtige Impulse für eine dringend notwendige Waldwende im Saarland geben könnte.

„Wir brauchen echte Expert*innen, die sich mit unseren aktuellen Waldzukunftsfragen beschäftigen und keinen Runden Tisch mit altem Wissen und Absichtserklärungen. Dazu ist die Waldkrise viel zu ernst. Die naturnahe Waldwirtschaft im Saarland, oder das was seit 1988 davon übrig ist, ist zwar in vielen Punkten richtungsweisend, hat sich aber vielerorts in eine Richtung entwickelt, die eine rechtlich verbindliche Nachjustierung erfordert, vor allem in Fragen des Klima- und Biodiversitätsschutzes“, so Volker Morbe, stellvertretender Landesvorsitzender.

Infos zu den aktuellen Studien:

https://www.3sat.de/wissen/nano/210819-senke-nano-102.html

https://www.3sat.de/wissen/nano/210819-sendung-nano-104.html