Versteigerung des Denkmals als Chance nutzen – Land muss sich engagieren
Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Markus Tressel hat den Erhalt des Klosters Heiligenborn für die Allgemeinheit gefordert. Nach jahrelangem Leerstand stehe die geschichtsträchtige Immobilie am Ortsrand von Bous am 16. September in Köln zur Versteigerung. Damit sei klar, dass die Immobilie auf dem freien Markt keinen Käufer gefunden habe und jetzt die Gefahr drohe, dass die Klosteranlage zu einem günstigen Preis in falsche Hände gerate. Tressel fordert vom Land einen ernsthaften Versuch zur Rettung dieses wichtigen Baudenkmals.
Grünen-Landeschef Tressel, selbst gebürtiger Bouser und lange Jahre Mitglied im dortigen Gemeinderat, sieht das Land in der Pflicht. In der Vergangenheit habe sich die Landesregierung schon bei weit weniger kulturhistorisch bedeutsamen Gebäuden finanziell und ideell engagiert: „Seit dem Weggang der Redemptoristen hat es seitens des Landes keine erkennbaren Bemühungen gegeben, dieses Ensemble zu erhalten oder in irgendeiner Weise weiter zu entwickeln. Das Kloster hat nicht nur vor Ort einen hohen Identifikationswert sondern für das Land auch einen hohen kulturhistorischen Wert. Die Landesregierung muss deshalb gemeinsam mit der Gemeinde ein Szenario entwickeln, wie das Kloster erworben, saniert und genutzt werden kann.“
Ein Baudenkmal dieser Güte dürfe nicht einfach preisgegeben werden. Die Versteigerung biete nun die Möglichkeit, die denkmalgeschützte Anlage zu einem annehmbaren Preis in öffentliche Hand zu bekommen oder mindestens bei der künftigen Nutzung mitzuentscheiden. Der Mindestpreis beträgt laut Auktionskatalog rund 365.000 Euro und liege damit deutlich unter dem bisher von den Redemptoristen geforderten Kaufpreis von über einer Million Euro. Markus Tressel: „Das Land muss sich jetzt schnell bewegen und beispielsweise über landeseigene Ressourcen ein Nachnutzungskonzept entwickeln. Die Landesentwicklungsgesellschaft sollte in der Lage sein, da entsprechend zu helfen.“ Zudem müsse die Landesregierung neben einer möglichen Landesförderung auch Möglichkeiten durch den Bund und die Europäische Union eruieren. Die Kommune sei damit aufgrund fehlender Ressourcen überfordert.
Der Grünen-Politiker regte an, im Falle der Ablehnung einer Initiative durch das Land eine Crowdfunding-Aktion zu starten um die Gemeinde in die Lage zu versetzen, die Immobilie zu erwerben: „Wie ich sind auch sicher andere Menschen bereit, sich im kleinen und kleinsten finanziellen Rahmen zu engagieren um die Klosteranlage zu erhalten.“ Es gebe auch Beispiele, wo mit dem richtigen Investor auch eine der Bedeutung der Immobilie angemessene Nutzung erarbeitet werden konnte. Tressel kann sich so eine Nutzung im Bereich des Wohnens für ältere Menschen ebenso vorstellen wie ein Tagungs- und Begegnungszentrum.
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