Grüne fordern Stärkung der Gender-Medizin im Saarland

Schöpfer: Lehrstuhl für Gender-Medizin einrichten

Anlässlich der Diskussion um das Thema Gender-Medizin beim 37. Saarländischen Hausärztetag haben die saarländischen Grünen die Landesregierung aufgefordert, mehr dafür zu tun, dass Frauen und Männer im Saarland gleichermaßen gut medizinisch versorgt werden können. Grünen-Landeschefin Tina Schöpfer forderte die Einrichtung eines Lehrstuhls für Gender-Medizin an der Universitätsklinik Homburg. In die Aus- und Weiterbildung aller Gesundheitsberufe müsse künftig viel stärker das Wissen um geschlechtsspezifische Unterschiede von Gesundheit und Krankheit einfließen.

Die Landesvorsitzende Tina Schöpfer erklärt dazu: „Die Wissenschaft hat längst herausgefunden, dass sich beispielweise Symptome derselben Krankheit bei Frauen und Männern auf unterschiedliche Art und Weise zeigen oder dass Medikamente unterschiedlich wirken. Deshalb ist für die Patientinnen und Patienten eine geschlechterdifferenzierte Betrachtung und Behandlung von erheblicher Bedeutung für ihren Krankheits- und Genesungsprozess. Die Erkenntnisse in Form von Studien und praktischer Erfahrung sind soweit fortgeschritten, dass eine medizinische Behandlung ohne Berücksichtigung eines Genderaspekts nicht (mehr) patientengerecht erscheint.

Die Landesregierung ist daher aufgefordert, die Gender-Medizin im Saarland zu fördern und zu stärken. Mit der Einrichtung eines Lehrstuhls für Gender-Medizin könnte die Forschung zu geschlechtergerechter Medizin deutlich verbessert werden. Von besonderer Bedeutung ist es aber auch, dass das Wissen um die geschlechtsspezifischen Unterschiede viel stärker in die Aus- und Weiterbildung aller Gesundheitsberufe einfließt.“