Grüne rufen zu Einwendungen gegen Grubenwasseranstieg auf

Betroffene müssen ihre Einwendungen bis 15. Januar an die Bergbehörde richten – Grüne stellen Mustereinwendungen zur Verfügung

Die Grünen haben die Saarländerinnen und Saarländer aufgefordert, Einwendungen gegen den geplanten Grubenwasseranstieg einzureichen. Bis 15. Januar können Betroffene ihre Bedenken an die zuständige Behörde, das Oberbergamt in Reden, richten. Laut einem Gutachten könne eine Gefahr für das saarländische Trinkwasser nicht vollständig ausgeschlossen werden. Der Gutachter belegt daneben auch Befürchtungen, wonach es infolge des Grubenwasseranstiegs zu neuen Bergschäden kommen kann und bestätigt die Befürchtungen über einen erhöhten Gasaustritt während des Grubenwasseranstiegs. Deshalb so die Grünen sei es wichtig, jetzt Einwendungen in großer Zahl einzureichen. Die Grünen stellen dazu im Internet Mustereinwendungen zur Verfügung, die von den Bürgerinnen und Bürgern individuell angepasst werden können.

Die stellvertretende Landesvorsitzende und Grubenwasser-Expertin der Grünen, Barbara Meyer-Gluche, erklärt hierzu:  „Es ist das gute Recht der Betroffenen im Saarland, dass sie Einwendungen gegen den geplanten Grubenwasseranstieg geltend machen. Niemand kann Gefahren für Trinkwasser, für die Umwelt und den persönlichen Besitz vieler tausend Menschen ausschließen. Das hat das aktuelle Gutachten auch nochmal deutlich gemacht. Deshalb bieten wir den Betroffenen hier Anhaltspunkte, wie sie Einwände gegen die Planung der RAG vorbringen können. Wir hoffen, dass möglichst viele Menschen Gebrauch von dieser Möglichkeit machen.“

Ende August 2017 hat die RAG beantragt, das Grubenwasser auf -320 Meter NN in Duhamel und Reden ansteigen zu lassen. Die in diesem Planfeststellungsverfahren ausgelegten Unterlagen beinhalten auch ein von der Landesregierung in Auftrag gegebenes Gutachten von Prof. Wagner sowie eine Plausibilitätsprüfung eines von der RAG vorgelegten Gutachtens zum Thema Erderschütterungen. Die Ergebnisse dieses unabhängigen Gutachtens seien mehr als Besorgnis erregend. Die Auswirkungen des Grubenwasseranstiegs auf -320 Meter NN könnten größer sein als bisher angenommen. Obwohl das Grubenwasser bei einem Stand auf -320 Meter NN noch weit von den Trinkwasservorkommen im Saarland entfernt sei, kann eine Beeinträchtigung des Trinkwassers nicht vollkommen ausgeschlossen werden. Grund hierfür sind Störungen im Scheidtertal, deren Ausmaß nicht bekannt ist.

Grünen-Landeschef Tressel kritisierte die Landesregierung für den Zeitraum der Offenlegung. Man habe ganz offensichtlich bis nach der Bundestagswahl gewartet um über die Weihnachtszeit die Kritiker zu demobilisieren. Tressel: „Es ist deshalb wichtig, dieses Vorgehen zu durchkreuzen und Bedenken in großer Zahl zu formulieren. Die Sache ist zu wichtig, als dass man es unwidersprochen geschehen lassen sollte.“

Die Mustereinwendungen der Grünen gibt es zum Download unter:

http://gruene-saar.de/grubenwasseranstieg-verhindern/