„Die Hälfte der Macht für Frauen und Männer“ bleibt weiterhin ein wichtiges Ziel der saarländischen Grünen. Auch am 104. Weltfrauentag gebe es in der gesellschaftlichen Verteilung von Einkommen, Machtpositionen und Freizeit immer noch ein deutliches Gefälle zu Lasten von Frauen. Solange sich dies nicht ändere, könne von echter Gleichstellung nicht die Rede sein.
Die stellvertretende Landesvorsitzende, Tina Schöpfer, erklärt dazu: „Im Bereich der Gleichstellungspolitik gibt es immer noch jede Menge Baustellen. Deshalb kämpfen wir weiterhin für eine Gesellschaft, in der nicht mehr traditionelle Geschlechterhierarchien gelten, sondern eine Vielzahl von Lebensentwürfen und Geschlechterrollen ihren Platz haben.“
„Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ ist eine der Kernforderungen der Grünen. Erreicht werden soll dies durch ein Entgeltgleichheitsgesetz. Schöpfer dazu: „Wir dürfen es nicht zulassen, dass Frauen in Deutschland immer noch 22 % weniger verdienen als Männer. Im Saarland beträgt der geschlechtsspezifische Lohnunterschied sogar 25 %! Die Arbeit muss dringend nach geschlechtsneutralen Kriterien bewertet werden.“
Angesichts des Fachkräftemangels sei die Gleichstellung von Frauen und Männern nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch ein Gebot der ökonomischen Vernunft. „Das Saarland ist vom Fachkräftemangel früher und stärker betroffen als die anderen Bundesländer und die Erwerbstätigenquote von Frauen im Saarland liegt deutlich unter dem Bundesschnitt. Wir fordern die Landesregierung deshalb dazu auf, für das Saarland ein Gender-Netzwerk einzurichten, das ressortübergreifend die Querschnittsaufgabe der Gleichstellung wahrnimmt und als Ansprechpartner zusammen mit der Wirtschaft, der Wissenschaft und den Verbänden die Gleichstellung im Saarland stärker vorantreibt“, so Schöpfer.
Handlungsbedarf sehen die Grünen auch im Gesundheitsbereich. Schöpfer dazu: „Wir wollen, dass Frauen und Männer gleichermaßen gut medizinisch versorgt werden. Bisher werden neue Medikamente vorwiegend an Männern getestet. Inzwischen ist aber klar, dass Medikamente bei Frauen und Männern unterschiedlich wirken. Wir fordern daher die Einrichtung eines saarländischen Forschungsprogramms an der Universitätsklinik, das sich u.a. mit dieser Frage beschäftigt und die Notwendigkeit einer geschlechtsdifferenzierten Versorgung und Prävention untersucht und die Akteure im Gesundheitssystem sensibilisiert“, so Schöpfer.
Weitere Forderungen der Grünen sind der gleichberechtigte Zugang von Frauen und Männern zu öffentlichen Haushaltsmitteln und mehr Mut zur Quote.
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