Grüne kritisieren Umweltministerin wegen immer noch fehlender Daten zur Grundwasserneubildung

Die französische Mineralwasserfirma Roxane plant, die Entnahmemenge für ihre Mineralwasserabfüllung in Rilchingen-Hanweiler von 90.000 Kubikmeter auf 400.000 Kubikmeter zu erhöhen. Der Antrag dafür wurde bereits 2021 beim Ministerium für Umwelt gestellt. Für die vom Umweltministerium von Roxane geforderte Umweltverträglichkeitsprüfung benötigt die Firma aktuelle Daten zur Grundwasserneubildung im Saarland. Das laufende Verfahren zu Roxane zeigt für die Saargrünen wieder einmal deutlich die Versäumnisse der Landesregierung beim Thema Grundwasser in den letzten 30 Jahren, also seit den Grundlagenstudien für das ökologische Wasserversorgungskonzept (ÖWAV) 1996.

Dazu Volker Morbe, Landesvorsitzender: „Schon seit 2019 fragen die Umweltverbände nach aktuellen Zahlen zur Grundwasserneubildung im Saarland. Diese wurden für 2020 versprochen, liegen aber bis heute weder für den Königsbruch bei Homburg noch für Roxane in Kleinblittersdorf oder für SVolt in Überherrn vor. Offensichtlich hat das Umweltministerium über Jahre seine Hausaufgaben in Sachen Grundwasserschutz nicht gemacht. Denn auch das von Umweltministerin Berg für März 2024 versprochene ‚Wasserversorgungskonzept Saarland 2040‘ benötigt aktuelle Daten zur Grundwasserneubildung. Angesichts fehlender aktueller Daten aus dem Ministerium sind die Bedenken der Gemeinde Kleinblittersdorf gegen eine vermehrte Grundwasserentnahme durch Roxane sehr berechtigt, denn die Wasserversorgung der Gemeinde nutzt das gleiche Grundwasser wie Roxane. Verwunderlich ist allerdings, dass Frau Berg von Roxane eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) fordert und dies im Königsbruch bei der beantragten Erweiterung der Förderung durch die WVO von derzeit 1,5 Mio. m³ auf 2,18 Mio. m³ für nicht erforderlich hält.“