Saar-Grüne zu Schaum im Erbach: Strafanzeige überfällig – Umweltministerin muss endlich handeln!

Naturschützer:innen des NABU Homburg haben Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt, nachdem im Erbach in Homburg erneut Schaum aufgetreten ist. [1]
Dazu äußert sich Volker Morbe, Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen Saar, folgendermaßen: „Der aktuelle Vorfall von schäumendem Wasser im Erbach in Homburg ist ein erneuter Beleg für einen peinlichen und seit zwei Jahrzehnten andauernden Missstand. Die kommunale Kläranlage Homburg reinigt das Abwasser noch immer nicht ausreichend, was verheerende Folgen für die Natur, Umwelt und das Vertrauen der Bürger:innen in den Gewässerschutz nach sich zieht. Die Strafanzeige gegen Unbekannt, die Naturschützer:innen vom NABU Homburg nun gestellt haben, ist aus Sicht der Grünen im Saarland ein längst überfälliger Schritt.“

„Seit 20 Jahren wissen die Stadt Homburg und der EVS um die Defizite in der Abwasserreinigung, doch statt Lösungen zu schaffen, wurde Verantwortung immer wieder abgeschoben. Besonders bitter daran ist, dass die Karlsberg Brauerei, obwohl sie bereits vor 20 Jahren ihre Hausaufgaben gemacht hat und ihre Abwässer seitdem nach dem aktuellen Stand der Technik behandelt, dennoch lange Zeit fälschlicherweise als Sündenbock für die Schaumbildung dargestellt wurde. Nachdem die Stadt Homburg in der Vergangenheit gemeinsam mit dem EVS versucht hat, eine eigene Kläranlage der Brauerei zu verhindern, zeigt sich heute, wer die wahren Verursacher:innen des Problems sind“, fährt Morbe fort.

Der Landesvorsitzende kommt zu einer abschließenden Einschätzung: „Der Schaum auf dem Erbach ist ein Armutszeugnis für den Gewässerschutz, und das ausgerechnet in der Biosphäre Bliesgau! Es ist höchste Zeit, dass unsere Umweltministerin Petra Berg eingreift und dafür sorgt, dass die Missstände bei der Abwasserentsorgung in Homburg endlich behoben werden. Ein derartiger Zustand darf nicht länger toleriert werden. Zumal der Skandal in Homburg bei Weitem kein Einzelfall, sondern Ausdruck eines massiven Sanierungs- und Modernisierungsstaus in der saarländischen Abwasser- und Siedlungsentwässerung ist. Es fehlt an Investitionen, klaren Vorgaben und vor allem an einer landesweiten Anpassungsstrategie für den Gewässerschutz angesichts des Klimawandels. Deswegen fordern wir die Landesregierung mit Nachdruck dazu auf, endlich zu handeln und sich für saubere Gewässer, intakte Ökosysteme und einen glaubwürdigen Umwelt- und Klimaschutz einzusetzen.

[1] https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/saar-pfalz-kreis/homburg/schaeumender-erbach-in-homburg-naturschuetzer-stellen-strafantrag-gegen-unbekannt_aid-125317201