Anlässlich des bundesweiten Aktionstags Suchtberatung betonen die Saar-Grünen die zentrale Rolle der Beratungsstellen für Prävention, Therapie und gesellschaftliche Teilhabe.
Volker Morbe, Landesvorsitzender der Grünen im Saarland, erklärt: „Suchtberatung ist kein Luxus, sondern Teil der Daseinsvorsorge. Gerade im Saarland sehen wir steigenden Hilfsbedarf bei gleichzeitig wachsenden Belastungen der Einrichtungen. Wer Prävention will, muss die Suchtberatung endlich dauerhaft absichern.“
Laut aktuellem Jahrbuch Sucht konsumieren bundesweit rund zwölf Millionen Menschen riskant Alkohol, 1,6 Millionen gelten als abhängig. [1] Besonders besorgniserregend ist, dass Saarbrücken laut einer EU-Studie bundesweit an der Spitze beim Amphetaminkonsum liegt. [2] Hinzu kommen wachsende Problemlagen jenseits des Substanzkonsums, etwa Glücksspielsucht sowie problematische digitale Medien- und Handynutzung, die zunehmend Beratungsbedarf erzeugen.
„Wir brauchen mehr niedrigschwellige und wohnortnahe Angebote, stabile Landesmittel und eine bessere Verzahnung mit der Gesundheitsversorgung“, so Morbe weiter. „Sucht darf nicht erst Thema werden, wenn sie zum Notfall wird.“ Das gelte gleichermaßen für substanzgebundene wie für nicht-stoffliche Suchterkrankungen.
Die Saar-Grünen fordern von der Landesregierung, die Finanzierung der Suchtberatung langfristig zu sichern und ein Landesprogramm zur Prävention und Frühintervention aufzulegen. „Suchtberatung rettet Leben. Es ist höchste Zeit, dass die Politik das anerkennt und entsprechend handelt“, so der Landesvorsitzende abschließend. Eine moderne Suchtpolitik müsse dabei alle Formen von Abhängigkeit im Blick behalten, vom Alkohol über illegale Drogen bis hin zu digitalen und Suchterkrankungen im Glücksspielbereich.
[1] https://www.dhs.de/fileadmin/user_upload/pdf/Jahrbuch_Sucht/JBSucht2025_komplett_WEB.pdf
[2] https://www.euda.europa.eu/publications/european-drug-report/2025_de