Tag der Gewalt gegen Frauen: Saar-Grüne fordern konsequenten Ausbau der Gewaltschutzstrukturen

Anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen fordern die Saar-Grünen eine konsequente Umsetzung der Istanbul-Konvention sowie einen umfassenden Ausbau der Schutz- und Präventionsstrukturen auf Landes- und Bundesebene.

Jeanne Dillschneider, MdB und Landesvorsitzende der Grünen im Saarland, erklärt: „Die vorgestellten Bundeslagebilder ‚Häusliche Gewalt 2024‘ [1] und ‚Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten 2024‘ [2] zeichnen ein erschütterndes Bild. Gewalt gegen Frauen nimmt deutlich stärker als die Gewaltkriminalität insgesamt zu. Gleichzeitig erstatten weniger als fünf Prozent der Betroffenen von Partnerschaftsgewalt Anzeige. Viele Frauen schweigen aus Angst, Scham oder aufgrund ökonomischer und emotionaler Abhängigkeiten.“

Ein Blick ins Saarland zeigt, dass es hier vor allem strukturelle Defizite sind, die den Kampf gegen Gewalt an Frauen erschweren. Bis auf wenige Projekte wie die Frauen-Nachttaxis oder die Initiative „Luisa ist hier!“ herrschen gravierende Engpässe in der Schutzinfrastruktur. Frauenhäuser sind regelmäßig überfüllt, Hilfesuchende müssen abgewiesen werden.

„Wir brauchen im Saarland endlich eine bedarfsdeckende Zahl an Frauenhausplätzen, längere Wegweisungen, eine landesweite Präventionsstrategie, verpflichtende Täterprogramme, einen Ausbau ambulanter psychosozialer Angebote und bessere Schulungen für Polizei und Justiz“, fordert Dillschneider. „Andere Länder wie Spanien zeigen, wie es gehen kann. Mit umfassenden Gewaltschutzgesetzen und staatlichen Strukturen, die Sensibilisierung, Prävention, Opferschutz und Strafverfolgung wirksam verzahnen.“

Abschließend macht Dillschneider deutlich: „Femizide passieren nicht im luftleeren Raum. Sie sind das Ergebnis von Sexismus, Abhängigkeiten und ungleichen Machtverhältnissen. Wirksame Prävention beginnt bereits mit dem Aufbrechen problematischer Männlichkeitsbilder und der Förderung eines respektvollen, gleichberechtigten Miteinanders in KiTas und Schulen.“

[1] https://www.bka.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/JahresberichteUndLagebilder/HaeuslicheGewalt/HaeuslicheGewalt2024.html

[2] https://www.bka.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/Kurzmeldungen/241119_BLBStraftatengegenFrauen2023.html