Bildung für alle: Saar-Grüne fordern echte Inklusionsreform

Die Saar-Grünen fordern eine konsequente Weiterentwicklung der schulischen Inklusion im Saarland. Mit dem von der LAG Bildung auf dem Landesparteitag eingebrachten Antrag „Inklusion weiter vorantreiben – Für ein gerechteres und zukunftsfähigeres Bildungssystem im Saarland“ setzen sich die Grünen für tiefgreifende strukturelle, personelle und pädagogische Reformen ein. Ziel ist es, allen Schüler:innen unabhängig von Behinderung, Herkunft oder Lebenssituation gleiche Bildungschancen zu ermöglichen.

Dazu Volker Morbe, Landesvorsitzender der Grünen im Saarland: „Inklusion ist ein Menschenrecht und Ausdruck gelebter Demokratie. Doch zwischen Anspruch und Realität klafft im Saarland eine große Lücke. Viele Schulen sind überfordert, Ressourcen fehlen, und die Tendenz zur Auslagerung in Förderschulen nimmt wieder zu. Das wollen wir ändern. Es kann nicht angehen, dass Inklusion an der unzureichenden Ausstattung vieler Regelschulen sowie an den übergroßen Klassen an Gemeinschaftsschulen scheitert. Wir brauchen echte Veränderungen statt eines weiteren Anknüpfens am alten System. Inklusion gelingt nur, wenn Schulen als Lernorte der Vielfalt finanziell, strukturell und kulturell gestärkt werden. Außerdem braucht es eine Lehrkräftebildung, die frühzeitig multiprofessionelle Zusammenarbeit fördern soll sowie eine Stärkung der demokratischen Bildung bereits ab der Kita. Inklusive Bildung ist keine Utopie, sondern ein realistisches Ziel, wenn die politischen Rahmenbedingungen endlich stimmen.“

„Die saarländische Inklusionsverordnung bildet eine wichtige rechtliche Grundlage für die inklusive Schullandschaft. Doch sie kann nur dann wirksam greifen, wenn sie mit den nötigen Ressourcen, klaren Umsetzungskriterien und konkreter Unterstützung für die Schulen hinterlegt wird. Aktuell droht die Umsetzung auf dem Rücken der Lehrkräfte stattzufinden, was mit Überlastung, Frustration und Rückschritten bei der Inklusion einhergeht. Genau das wollen wir verhindern und fordern daher, eine Flankierung der Inklusionsverordnung durch gezielte Maßnahmen, die die praktische Umsetzung in den Schulen tatsächlich ermöglichen“, führt Morbe aus.

Dies umfasst unter anderem:

• Eine gerechtere Ressourcenzuteilung nach dem Vorbild Hamburgs
• Mehr Personal, Räume und digitale Hilfsmittel für inklusive Bildung
• Den schrittweisen Umbau der Förderschulen Lernen hin zu inklusiven Regelschulen
• Poollösungen in der Eingliederungshilfe, um individuelle Stigmatisierung zu vermeiden
• Stärkere Kooperation zwischen Lehrkräften, Sozialarbeit und Sonderpädagogik
• Verbindliche Kriterien und Transparenz in der Inklusionsverordnung