Saar-Grüne fordern bessere Verkehrsanbindung der Universität des Saarlandes

Die Grünen im Saarland kritisieren die unzureichenden Verkehrsanbindungen zur Universität des Saarlandes – insbesondere die mangelhafte Fahrradinfrastruktur auf dem Campus Saarbrücken sowie die fehlende Busverbindung zwischen den beiden Universitätsstandorten Saarbrücken und Homburg.

Campus Saarbrücken: Fahrradschnellweg bleibt Vision – Saar-Grüne fordern realistische Lösungen

„Seit Jahren wird uns von Seiten der Stadt Saarbrücken ein vom Bund geförderter Fahrradschnellweg von der Innenstadt zur Universität in Aussicht gestellt“, erklärt Jeanne Dillschneider, MdB und Landesvorsitzende der Grünen im Saarland. „Doch die dazu in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie wurde nie vollendet oder veröffentlicht. Offenbar fehlt es an politischem Willen, die Planungen prioritär voranzutreiben. Das kürzlich von der Stadt veröffentlichte Innenstadtverkehrskonzept enthält leider auch keine neuen Details, sondern wiederholt nur die Pläne der Schnellwege aus dem Verkehrsentwicklungsplan 2030. Dabei ist der aktuelle Zustand, ein gemeinsam genutzter Weg für Fahrräder und Fußgänger:innen, nicht länger haltbar“, ergänzt Dillschneider.

Lea Kaschek, Kreisvorsitzende der Grünen Saarbrücken, ergänzt: „Die Verkehrssituation im Meerwiesertalweg ist zweifellos herausfordernd. Doch wäre ein normaler, sicherer Radweg ohne Zweifel möglich und schon längst realisiert worden, wenn Land und Stadt diese Priorität anerkennen würden. Es gilt nun, die zu hochfliegenden, aber nie zu realisierenden Pläne im Hinblick auf den Radschnellweg auf eine umsetzbare Planung zu redizieren, in der deutliche Verbesserungen konkret umgesetzt werden können. Weniger ist manchmal mehr.“

Kritik üben die Saar-Grünen auch an der unzureichenden Radanbindung an den Stadtteil Dudweiler. „Der vor zwanzig Jahren noch bestehende Fahrradweg längs der L 252 wurde zugunsten einer beidseitigen zweiten Kfz-Spur zurückgebaut, die vollkommen unsinnig ist, da die Fahrbahn auf Höhe Haupttor der Universität ohnehin auf eine Spur reduziert verläuft“, kritisiert Kaschek. „Ein erneut angelegter Fahrradweg, der von Dudweiler Süd über die Universität bis nach St. Johann reicht, könnte eine wichtige Radverkehrsanbindung wiederherstellen und den zudem beschwerlichen Umweg über den Stuhlsatzenhausweg überflüssig machen.“

Zugleich erkennen die Grünen im Saarland an, dass die Universitätsleitung in den vergangenen Jahren eigene Akzente für eine nachhaltigere Mobilität gesetzt hat. „Die Universität hat die Zahl der Fahrradabstellanlagen deutlich erhöht, wurde für ihr Engagement vom ADFC als fahrradfreundlicher Arbeitgeber mit dem Zertifikat in Gold ausgezeichnet und hat nach jahrelanger Verzögerung durch das Land auch endlich eine Fahrradleasing-Möglichkeit für Beschäftigte umgesetzt“, so Jeanne Dillschneider. „Mit der geplanten Umgestaltung des Parkplatzes auf dem Französischen Platz zu einer attraktiven Aufenthaltsfläche zeigt sie außerdem den Mut, Flächen neu zu denken und nicht länger dem Auto zu überlassen.“

Die Landesvorsitzende der Saar-Grünen betont jedoch: „Es fehlt nun an einem überzeugenden Parkkonzept, das neben der Neunutzung des Parkraums auch den Kfz-Verkehr auf dem Campus deutlich vermindert. Die Reduzierung der Einfahrerlaubnis auf ein sinnvolles Maß, insbesondere für Lieferverkehr und mobilitätseingeschränkte Menschen, kann dazu beitragen, die nach der Neunutzung des Französischen Platzes deutlich gestiegene Parkplatzsuche und das ‚wilde‘ Parken in den Campusrandbereichen zu reduzieren.“

Saar-Grüne fordern reguläre Buslinie zwischen Saarbrücken und dem UKS in Homburg

Auch am Universitätsklinikum in Homburg herrscht aus Sicht der Saar-Grünen dringender Handlungsbedarf. Ein besonderes Ärgernis ist die fehlende öffentliche Busverbindung zwischen den beiden Hochschulstandorten. Aktuell betreibt die Universität selbst einen Shuttlebus zwischen Saarbrücken und Homburg. Eine Notlösung, die auf Dauer keine tragfähige Lösung sein kann, die nur wenige Male am Tag fährt und die in wenigen Monaten eingestellt wird.

„Es kann nicht sein, dass die Universität selbst den Betrieb eines Busdienstes von öffentlichem Interesse schultern muss, nur weil das Land und die Verkehrsbehörden ihre Verantwortung nicht wahrnehmen“, erklärt Lea Kaschek. Die Saar-Grünen fordern deshalb die Einrichtung einer stündlich verkehrenden regulären Buslinie von der Saarbrücker Innenstadt über den Campus Saarbrücken bis zum Campus Homburg und zurück. „Davon würden nicht nur Studierende und Beschäftigte profitieren, sondern auch für die Patient:innen und Besucher:innen des Universitätsklinikums würde sich die Anbindung erheblich verbessern“, betont die Kreisvorsitzende abschließend.