Auf Grundlage eines auf dem Landesparteitag beschlossenen Antrags fordern die Saar-Grünen die Gründung eines saarländischen Verbands für Flächenrecycling und Altlastensanierung in Form einer Anstalt öffentlichen Rechts. Dieser soll, wie der AAV in Nordrhein-Westfalen, Land, Kommunen und freiwillige Unternehmensmitglieder zusammenbringen, um belastete Standorte systematisch zu sanieren und für neue Nutzungen aufzubereiten.
„Das Saarland steht vor einer doppelten Herausforderung. Es gibt zu wenig freie und zu viele belastete Flächen. Wenn wir wirtschaftlich wachsen und gleichzeitig unsere Umwelt schützen wollen, führt an einem konsequenten Flächenrecycling kein Weg vorbei“, erklärt Anne Lahoda, stellvertretende Landesvorsitzende der Grünen im Saarland. „Ein eigener Landesverband würde Kommunen entlasten, Fachwissen bündeln und dafür sorgen, dass endlich Bewegung in die Reaktivierung unserer Brachflächen kommt.“
Der geplante Verband soll als zentraler Maßnahmenträger fungieren und den Großteil der Kosten für Sanierungs- und Recyclingprojekte übernehmen. Die Eigentümer:innen würden einen Eigenanteil leisten. Die Finanzierung soll über Landesmittel, kommunale Beiträge und freiwillige Beiträge der Wirtschaft erfolgen. Eine Anschubfinanzierung aus dem Transformationsfonds soll den Start erleichtern.
Lahoda betont: „Die Transformation der saarländischen Wirtschaft gelingt nur, wenn wir attraktive und schnell verfügbare Flächen für neue Ansiedlungen schaffen, statt weiter die grüne Wiese zu versiegeln. Das Recycling von Flächen ist ökologisch sinnvoll, ökonomisch notwendig und sozial verantwortungsvoll.“
Neben der Verbandsgründung fordern die Saar-Grünen die Einrichtung von Bodenfonds, die Kommunen den Zwischenerwerb von Brachflächen ermöglichen. Ergänzend schlagen sie ein Sonderförderprogramm vor, das Kommunen und private Investor:innen bei nachhaltigen Projekten unterstützt.
„Gerade kleinere und finanzschwache Kommunen brauchen Unterstützung, um Altlasten überhaupt angehen zu können“, so Lahoda. „Das NRW-Modell zeigt, dass, wenn Land, Kommunen und Wirtschaft an einem Strang ziehen hochbelastete Flächen wieder zu Zukunftsstandorten werden. Diese Chance müssen wir jetzt auch im Saarland nutzen.“