Pressemitteilung zu „G9“ von Bündnis 90/Die Grünen Saar

Uta Sullenberger (Landesvorsitzende) und Volker Morbe (stellvertretender Landesvorsitzender) begrüßen grundsätzlich die nun vorgelegten Pläne der Landesregierung zur Einführung von G9, äußern aber Kritik an der geplanten Stundenzahl.

Die Landesvorsitzende Uta Sullenberger äußert dazu: „Die geplante Änderung der Stundentafel im Zuge der Einführung von G9 ist weitgehend als positiv einzuschätzen. Das Fach Informatik, das auch an den Gemeinschaftsschule eingeführt wird, ist für eine zukunftsgewandte Allgemeinbildung unabdingbar. Auch die Stärkung der Kernfächer durch Zusatzstunden halten wir Grüne für sehr sinnvoll.“ Lobenswert sei auch, so Sullenberger weiter, dass das Fach Politik einen höheren Stundenansatz erhält. Wichtig sei nun die Frage, welche Inhalte in diesem Bereich vermittelt werden sollten.

Der stellvertretende Landesvorsitzende und Sprecher der LAG Bildung Volker Morbe ergänzt: „Die Einführung eines zusätzliches Lernjahres gleichzeitig als Chance zu nutzen, alle Lehrpläne der Sek.I zu modernisieren ist ebenso positiv zu bewerten wie die grundsätzliche Orientierung aller Lehrpläne an den Basiscurricula „Medienbildung“ und „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Damit reagiert das Ministerium auf politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen einer mehr und weniger ungewissen Zukunft.“ 

Kritisch äußert sich Morbe allerdings im Hinblick auf die Jahreswochenstundenzahl für G9.  „Dass G9 im Saarland mit nur 178 Jahreswochenstunden auf der Stundentafel geplant ist, was unter dem Bundesdurchschnitt von 184 liegt, ist nicht akzeptabel. Hier wird der Rotstift schon vor der eigentlichen Einführung von G9 angesetzt. Wir schlagen vor, die Differenz zum Bundesdurchschnitt mit Stunden zum zusätzlichen individuellen Fördern und zum projektorientierten Arbeiten in der Stundentafel aufzufüllen, wovon viele Schüler*innen am Gymnasium profitieren könnten“, so Morbe.

Abschließend wiederholt Volker Morbe die Grüne Forderung erneut, dass die Einführung von G9 nicht zur Vernachlässigung der anderen Schulformen führen dürfe. Insbesondere die zweite weiterführende Schulform neben dem Gymnasium, die Gemeinschaftsschule, müsse zukünftig ebenfalls vielseitig gestärkt werden.