Grüne fordern Bienenaktionsplan für das Saarland

Tressel: Nahrungsmangel und chemische Pflanzenschutzmittel in den Fokus rücken

Die saarländischen Grünen haben die Landesregierung aufgefordert, zügig einen Bienenaktionsplan für das Saarland vorzulegen. Ziel müsse es sein, den Bestand an so genannten Bestäubern zu stabilisieren. Auch im Saarland gebe es regelmäßig hohe Verluste bei Honig- und Wildbienen. Neben der Varroamilbe trage insbesondere zunehmender Nahrungsmangel beispielsweise durch den Rückgang von Blühflächen wie etwa Streuobstwiesen und der Einfluss chemischer Pflanzenschutzmittel zum Bienensterben bei. Ein Plan müsste daher die Gegenmaßnahmen auf Landesebene bündeln.

„Die Große Koalition sollte einen Bienenaktionsplan für das Saarland vorlegen, um durch integrierende Maßnahmen Lebensräume mit einer artenreichen Insektentracht zu revitalisieren und zusätzlich neue Lebensräume zu schaffen. Denn um dem zunehmenden Nahrungsmangel zu begegnen muss die Futterversorgung der Bienen dringend verbessert werden. Das Land muss ein Konzept entwickeln, wie artenreiche Blumenwiesen stärker gefördert, insektenfreundliche Landschaftselemente geschaffen und landeseigene Flächen im Sinne der Förderung artenreicher Blühflächen entwickelt werden können“, erklärt Markus Tressel MdB, Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen Saar.

Die Große Koalition müsse zudem dafür Sorge tragen, dass es zu einem klaren Kurswechsel bei den chemischen Pflanzenschutzmitteln komme. Tressel: „Die Landesregierung muss zunächst einmal den Einsatz von Glyphosat auf landeseigenen Freiflächen unterlassen und darauf hinwirken, dass auch auf kommunalen Flächen keine Ausbringung mehr erfolgt. Dann wäre schon etwas gewonnen, ohne dass es nur einen Euro kostet. Zudem muss sichdie Groko über ihre Mitwirkungsrechte bei der Bundes- und Europagesetzgebung für einen Glyphosat-Ausstieg sowie das Verbot aller bienengefährdender Neonikotinoide und vergleichbarer Wirkstoffe einsetzen.“

In diesem Zusammenhang wollen die Grünen auch den Rückgang der Streuobstwiesen nicht hinnehmen. Tressel will eine stärkere Sensibilisierung der Menschen für den Erhalt der Obstiwesen erreichen:  „Im Rahmen einer Informationskampagne muss die Landesregierung um Menschen werben, die eine Streuobstwiese bewirtschaften wollen. Ein Boom im Bereich der Regionalität könnte hilfreich sein, hier insbesondere in den Städte wieder mehr Menschen für die Pflege eines Obstgrundstückes zu begeistern. Man muss die Obst- und Gartenbauvereine da noch viel mehr unterstützen.“