Weltfrauentag 2014 – Weiter für Gleichstellung kämpfen!

Anlässlich des 102. Internationalen Frauentages, der am 8. März stattfinden wird, erklärt die Landesvorsitzende der saarländischen Grünen, Claudia Willger:

„Seit 102 Jahren gibt es den Weltrauentag, um der Gesellschaft zu verdeutlichen, dass Frauen eine zentrale Rolle übernehmen und sich für ihre Gleichstellung engagieren. Die Gleichstellung von Mann und Frau ist eine zentrale Frage der Gerechtigkeit, wobei immer mehr der ökonomische Gesichtspunkt in den Vordergrund tritt: Wir werden es uns nicht mehr leisten können, Frauen zu benachteiligen und in Zeiten des Fachkräftemangels ihr Potential zu ignorieren. Im Saarland ist die Situation erheblich problematischer, als in anderen Bundesländern. Einerseits sind wir vom Fachkräftemangel früher und stärker betroffen, als die anderen Länder. Außerdem liegt die Erwerbstätigenquote von Frauen im Saarland deutlich unter dem Bundesschnitt. Wir fordern deshalb die Landesregierung dazu auf, für das Saarland ein Gender-Netzwerk einzurichten, das ressortübergreifend die Querschnittsaufgabe der Gleichstellung wahrnimmt und als Ansprechpartner zusammen mit der Wirtschaft, der Wissenschaft und den Verbänden die Gleichstellung im Saarland stärker vorantreibt.“

Wie neueste Studien deutlich belegen, besteht weiterhin großer Handlungsbedarf bei der Gleichstellung. Nach wie vor verdienen Frauen in der EU, besonders aber in Deutschland, weniger als Männer, auch bei vergleichbaren Tätigkeiten. Noch immer sind prekäre Beschäftigung, Minijobs und Niedriglöhne ein Schicksal, das mehrheitlich die Frauen trifft. Die unausweichliche Folge davon ist, dass Altersarmut vor allem bei Frauen herrscht. Auch in Führungspositionen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sind Frauen nach wie vor nur unterdurchschnittlich vertreten, obwohl sie die besseren Schul- und Studienabschlüsse vorweisen können. In den Aufsichtsräten der 200 größten Unternehmen in Deutschland beträgt der Frauenanteil gerade mal 10 Prozent.
Gleichzeitig werden Frauen in erschreckend hohem Ausmaß tagtäglich Opfer von Gewalt in Europa, wie eine aktuelle Studie der Europäischen Agentur für Grundrechte deutlich macht.
Danach hat jede dritte Frau zwischen 15 und 74 Jahren in der Europäschen Union bereits körperliche und/oder sexuelle Gewalt. Dies entspricht rund 62 Millionen Frauen, wobei in Deutschland der Anteil der Betroffen mit 35 Prozent knapp über dem EU-Durchschnitt von 33 Prozent liegt. Vor diesem Hintergrund ist es ein gesellschaftlicher Skandal, dass Frauenhäuser und Hilfestrukturen für Frauen nicht ausreichend finanziert sind, um ein verlässliches Angebot zu gewährleisten. Wir fordern, dass zukünftig genauer hingeschaut wird und die Bedürfnisse der Frauen stärker in den Mittelpunkt politischen Handelns gerückt werden, sowie notwendige Angebote zum Schutz der Frauen ausreichend finanziert werden.

Willger abschließend: „Wir werden auch im Jahr des 102. Jubiläums des Internationalen Frauentages kämpfen für die echte Gleichberechtigung der Geschlechter, gegen veraltete Rollenbilder und gegen den alltäglichen Sexismus!“