Grüne fordern massiven Ausbau des Alltagsradverkehrs

Tressel: 500 Kilometer neue Radwege bis 2020 wäre Quantensprung für Saarland

Die saarländischen Grünen haben anlässlich der Debatte um Fahrradautobahnen im Saarland gefordert, den Alltagsradverkehr deutlich auszubauen. Die Forderung nach Fahrradautobahnen für E-Bikes, die die CDU erhoben hatte, sei zwar prinzipiell richtig. Dennoch müsse zunächst die miserable Radverkehrsinfrastruktur im Saarland generell deutlich verbessert werden. Das Saarland ist bundesweit Schlusslicht bei der Zweiradnutzung im Alltag. Grünen-Generalsekretär Markus Tressel fordert deshalb unter anderem den Bau von 500 Kilometern zusätzlichen und vor allem sicheren Fahrradwegen. Zudem müsse die Verkehrspolitik insgesamt fahrradfreundlicher werden.

Markus Tressel, selbst Mitglied im Verkehrsausschuss des Bundestags, warf der Landesregierung vor, den Fahrradverkehr regelrecht auszubremsen: „Es ist merkwürdig, wenn die Saar-CDU plötzlich Fahrradautobahnen fordert, es aber in Regierungsverantwortung nicht hinbekommt, in drei Jahren mehr als zehn Kilometer Radwege im Saarland zu bauen. Der Radverkehr besitzt keinerlei Stellenwert in der Verkehrspolitik dieser Landesregierung. Wie schleppend die Planung vorangeht, zeigt sich auch daran, dass die Landesregierung im Jahr 2015 lediglich 100.000 Euro an Bundesmitteln für den Bau von Radwegen beantragt hat. Dies ist ein lächerlicher Betrag angesichts der nötigen Investitionen in Millionenhöhe!“

Statt Luftschlössern brauche das Land zunächst eine fahrradfreundliche Basisinfrastruktur. Deshalb, so Tressel weiter, müssten bis 2020 rund 500 Kilometer Fahrradwege gebaut und ausgebaut werden. Dies sehe auch der Radverkehrsplan des Landes vor. In drei Jahren seit 2012 habe man allerdings nur ganze zwei Prozent dieses Zieles realisiert. Tressel: „Gute und sichere Wege und ebenso sichere Abstellmöglichkeiten schaffen Akzeptanz. Auch die Frage der Vernetzung des Fahrrades mit anderen Verkehrsträgern ist entscheidend. Das Land muss deshalb beispielsweise dafür sorgen, dass Pendler auch im Berufsverkehr ihr Fahrrad im Zug mitnehmen können.“ Die notwendigen Maßnahmen seien im Radverkehrsplan des Landes beschrieben. Die Landesregierung müsse die Umsetzung endlich forcieren statt sie auszubremsen.