Hochschulpolitik: Bouillons Zeltvorschlag ist Bankrotterklärung der Landesregierung

Tressel: Geisteswissenschaften brauchen Planungssicherheit und gute Arbeitsbedingungen

Die saarländischen Grünen werfen Bauminister Bouillon vor, die Geisteswissenschaften an der Universität mit einer Zeltlösung nun vollends gegen die Wand fahren zu wollen. Der Vorschlag, die Sprachwissenschaften in einem Zelt unterbringen zu wollen sei eine hochschulpolitische Bankrotterklärung der Landesregierung. Diese müsse stattdessen endlich eine belastbare Raumlösung an der Uni ermöglichen oder ein modulares Containergebäude errichten, um halbwegs angemessene Lehr- und Forschungsbedingungen zu gewährleisten. Der Zeltvorschlag sei ein verheerendes Signal für den Wissenschaftsstandort Saarland. Grünen-Landeschef Tressel kritisierte scharf, dass sich die Ministerpräsidentin in dieser Frage wegducke.

„Der Vorschlag von Bauminister Bouillon, die Geisteswissenschaften bis zum Neubau des Gebäudes C 5.2 in einem Zelt unterzubringen, kann nur als blanker Hohn gegenüber den Studierenden, Lehrenden und Forschenden verstanden werden. Ein Zelt eignet sich vielleicht für den Mensa-Betrieb oder eine mehrwöchige Notunterbringung, könne aber in keinster Weise
angemessene Lehr- und Forschungsbedingungen bieten – insbesondere nicht für die lange Zeitdauer bis zu einem Neubau, dessen Fertigstellung nach Bouillons eigener Aussage mindestens fünf Jahre dauern soll“, erklärt Markus Tressel MdB, Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen Saar.

Die Universität dürfe eine Zeltlösung als Ersatz für das Gebäude C 5.2 deshalb nicht in Betracht ziehen. Ein Zelt als Dauerlösung sei die für die saarländische Hochschullandschaft verheerend, die durch den massiven Sparkurs der Großen Koalition bereits massiv gezeichnet sei. Tressel: „Gerade die Geisteswissenschaften leiden besonders heftig unter dem rigiden Sparkurs der Landesregierung. Die Schließung des Gebäudes C 5.2 kommt jetzt noch oben drauf. Um Studierende und Mitarbeiter nicht weiter zu belasten, muss die Landesregierung die Hängepartie beim Gebäude C 5.2 schnellstens beenden und ein alternatives Unterbringungskonzept in bestehenden Räumlichkeiten organisieren oder zügig ein modulares Containergebäude auf dem Campus errichten. Wenn dem neuen Bauminister nicht mehr einfällt als Zelte, dann muss man Zweifel an seiner Eignung haben.“

Ein Zelt sei auch ein verheerendes Signal für den Wissenschaftsstandort Saarland. Tressel weiter: „Wer will noch im Saarland studieren, wenn Studierende, Lehrende und Forschende der Großen Koalition lediglich ein kostengünstiges Zelt wert sind – während zeitgleich Millionen in ein Fußballstadion investiert werden. Die Ministerpräsidentin überlässt scheinbar dem Innenminister die Hochschulpolitik mit allen Folgen, die das mit sich bringen wird.“