Tressel: Junge Menschen im Saarland halten
Als Reaktion auf die Prognose des Instituts der Deutschen Wirtschaft, wonach das Saarland bis 2035 rund 6,8 Prozent seiner Bevölkerung verliere und damit die schlechteste Prognose aller westdeutschen Länder aufweise, haben die saarländischen Grünen die Landesregierung aufgefordert, endlich eine Demographiestrategie unter Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger zu entwickeln. Grünen-Landeschef Tressel hat in diesem Zusammenhang die Große Koalition davor gewarnt, die Rahmenbedingungen für junge Menschen im Saarland durch die Fortsetzung ihres massiven Sparkurses noch weiter zu verschlechtern. Stattdessen brauche es vielmehr Investitionen in Zukunftsbereiche, damit junge Menschen das Land nicht verließen.
„Obwohl der Bevölkerungsrückgang seit vielen Jahren bekannt ist, ist die Landesregierung immer noch konzeptlos, wie damit umzugehen ist. Der Rückgang bringt vorallem im ländlichen Raum eine ganze Reihe von Aufgabenstellungen mit sich, deren Weichen schnellstmöglich gestellt werden müssen“, erklärt Markus Tressel MdB, Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen Saar. Denn der Bevölkerungrückgang habe erhebliche Folgen für die soziale und technische Infrastruktur und damit die Attraktivität ganzer Regionen, insbesondere im ländlich geprägten nördlichen Saarland.
Das Saarland brauche daher endlich eine Strategie, die einen Weg für den Umgang mit dem demographischen Wandel aufzeigt. Tressel: „Die Landesregierung muss zügig ein Konzept für den Umgang mit dem Bevölkerungrückgang erarbeiten. Die Einbindung von Bürgerinnen und Bürger aller Generationen ist dabei besonders wichtig, um den Transformationsprozess bestmöglich gestalten zu können.“ Insbesondere dürfe die Große Koalition das Thema nicht weiter auf finanzpolitische Fragen verengen. „Sparmaßnahmen wie derzeit an den Hochschulen oder der Infrastruktur sind zur Begegnung des demographischen Wandels pures Gift. So warnte erst kürzlich der Rechnungshof die Landesregierung vor Konsolidierungsmaßnahmen, die notwendige Zukunftsinvestitionen verhindern und zu einem Haushaltsrisiko in der Zukunft führen könnten.“
Es brauche vielmehr dringend Investitionen in wichtige Zukunftsbereiche wie Bildung und Forschung, aber auch in eine gute Infrastruktur für den besonders betroffenen ländlichen Raum. Tressel weiter: „Um als Standort für gutes Leben und Arbeiten erfolgreich zu sein, müssen wir uns vor allem darum bemühen, junge Menschen zu halten und diejenigen, die das Land etwa zum Studium verlassen haben, wieder zur Rückkehr zu bewegen. Dafür benötigen wir attraktive Rahmenbedingungen, wie hochwertige Arbeitsplätze, gute Breitbandversorgung oder qualitativ hochwertige Bildungs- und Betreuungsangebote. Gemeinsam mit den Kommunen muss die Landesregierung endlich eine Willkommen-zurück-Kultur für junge Menschen etablieren.“
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