Welt-Braille-Tag: Grüne für mehr Barrierefreiheit

Schöpfer: Brailleschrift im Alltag verstärkt einsetzen

Anlässlich des heutigen Welttages der Brailleschrift fordern die saarländischen Grünen den zügigen Ausbau der Brailleschrift. Grünen-Landeschefin Schöpfer hat betont, Ziel müsse es sein, die Brailleschrift fast 200 Jahre nach ihrer Erfindung verstärkt im Alltag einzusetzen, um blinden und sehbehinderten Menschen ein selbstbestimmteres Leben zu ermöglichen. 

Grünen-Landeschefin Tina Schöpfer erklärt hierzu: „Die Brailleschrift ermöglicht es, sehbehinderten oder blinden Menschen zu lesen und zu schreiben und dadurch selbstständiger und selbstbestimmter zu leben. Im Alltag wird die Brailleschrift aber immer noch zu wenig eingesetzt. Viele Gegenstände und Produkte sind für Sehbehinderte und Blinde immer noch nicht barrierefrei. Medikamentenverpackungen müssen seit einigen Jahren mit Brailleschrift versehen werden. Es ist nicht nachvollziehbar, warum dies künftig nicht auch für andere Produktverpackungen so gehandhabt werden soll. Hier muss die neue Bundesregierung tätig werden.“

Die Grünen weisen außerdem darauf hin, dass Ausschilderungen und Informationen in Blindenschrift im öffentlichen Raum auch heute noch kaum zu finden seien. Hier müssten Land und Kommunen tätig werden und eine Barrierefreiheit ermöglichen. „Einprägungen in Braille-Schrift fehlen z. B. an vielen Bahnhöfen vollständig. Um an die richtigen Bahnsteige zu gelangen, wären solche Einprägungen an Handläufen und anderen Stellen aber von enormer Bedeutung. Ebenso existiert oftmals kein Blindenleitsystem, das Blinde auf gefährliche Bahnsteigkanten und Sitzgelegenheiten aufmerksam macht. Des Weiteren müssen Land und Kommunen dafür sorgen, dass Beschilderungen in öffentlichen Gebäuden mit Brailleschrift versehen werden und die Internetangebote barrierefrei gestaltet werden, damit Bürgerinnen und Bürger sich unabhängig von ihren Einschränkungen oder ihrer technischen Ausstattung auf den Internetseiten informieren können“, so Schöpfer.

Die Brailleschrift wurde 1825 von dem Franzosen Louis Braille erfunden, der im frühen Kindesalter erblindete und im Alter von 16 Jahren eine Blindenschrift erfand. Sie besteht aus Punktmustern, die mit den Fingerspitzen als Erhöhungen zu ertasten sind.