Grüne fordern Reaktivierung von Bahnstrecken nach Vorbild Hessens

Schöpfer: Land muss Kosten-Nutzen-Analysen veranlassen

Als Reaktion auf gestern bekannt gewordene Pläne der hessischen Landesregierung, bis zum Jahr 2024 vier stillgelegte Bahnstrecken zu reaktivieren, haben die Saar-Grünen Verkehrsministerin Rehlinger aufgefordert, fundierte Kosten-Nutzen-Analysen zur Wiederinbetriebnahme stillgelegter Bahnstrecken im Saarland zu veranlassen. Grünen-Landeschefin Tina Schöpfer hat betont, ein Umdenken in der saarländischen Verkehrspolitik sei dringend notwendig. Statt neuer Straßen brauche es mehr Bahnstrecken.

„Viele Kommunen im Saarland, darunter auch Städte wie Püttlingen oder Wadern, sind nicht oder nicht mehr an den Bahnverkehr angebunden, worunter die Attraktivität dieser Orte zunehmend leidet. Denn der starke Autoverkehr geht oft auf Kosten der Lebensqualität“, erklärt Tina Schöpfer, Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Saar.

Ein Umdenken in der saarländischen Verkehrspolitik sei dringend notwendig. Schöpfer: „Statt auf Straßenneubauten wie der B423 bei Homburg oder der Nordsaarlandstraße zu setzen, muss Verkehrsministerin Rehlinger endlich den Ausbau der Schieneninfrastruktur vorantreiben. Im Gegensatz zu den Straßenprojekten sind die Trassen für neue Bahnstrecken sogar meist vorhanden und müssen nicht erst kostspielig und mit beträchtlichen Umwelteingriffen neu gebaut werden.“

Verkehrsministerin Rehlinger müsse zügig konkrete Anstrengungen zur Wiederinbetriebnahme ehemaliger Bahnstrecken unternehmen. Schöpfer: „Das Potenzial still liegender Trassen im Saarland wie beispielsweise der Köllertalbahn oder der Hochwaldbahn von Merzig bis Türkismühle, muss grundlegend geprüft und jeweils fundierte Nutzen-Kosten-Analysen für die Wiederinbetriebnahme veranlasst werden. Die Ergebnisse sind anschließend anhand transparenter Kriterien zu bewerten und umzusetzen.“