Landesregierung muss Vorbild bei fairem Handel werden

Schöpfer: Faire Beschaffung darf nicht bei Getränken halt machen!

Die saarländischen Grünen freuen sich über die Nachricht, dass die deutschen Verbraucher*innen deutlich mehr Geld für fair gehandelte Produkte ausgeben und sich der Umsatz in den letzten zehn Jahren verfünffacht hat. Um den fairen Handel zu unterstützen, bedürfe es jedoch nicht nur des Engagements der Bürger*innen, sondern auch die Landesregierung müsse sich bewegen und als Vorbild vorangehen. Die Grünen fordern die Landesregierung deshalb auf, die faire Beschaffung auf weitere Produktgruppen zu erweitern und in die einschlägigen Vorschriften und Gesetzen aufzunehmen.

Grünen-Landeschefin Tina Schöpfer erklärt dazu: „Wir freuen uns, dass dank der Fairtrade-Initiative Saarland und des ehrenamtlichen Engagements vieler Bürgerinnen und Bürger der Fairtrade-Gedanke im Saarland bereits eine große Rolle spielt, und unterstützen das Ziel, das Saarland zum ersten Fairtrade-Bundesland zu machen. Hierfür erwarten wir von der Landesregierung, dass sie als Vorbild vorangeht.

Es ist schön, wenn in den Ministerien mindestens zwei Produkte aus Fairem Handel wie z. B. Kaffee oder Orangensaft verwendet werden sollen. Für ein Fairtrade-Bundesland ist ein solcher Mindeststandard aber viel zu wenig! Wir fordern die Landesregierung  daher auf, den Fairtrade-Gedanken ernster zu nehmen und ihn bei der Beschaffung in den Behörden viel stärker und konsequenter zu berücksichtigen.

Nachhaltige und faire Beschaffung darf nicht bei Getränken halt machen, sondern muss auch auf andere Produktgruppen wie z. B. Textilien, Holz, Teppiche, Natursteine und IT-Produkte ausgedehnt werden. Hierzu müssen die einschlägigen Vorschriften und Gesetze geändert werden. Es muss klar sein, dass bei gleichwertig geeigneten Erzeugnissen das fair gehandelte Produkt zu bevorzugen ist. Bei der Ausschreibung müssen, wie dies z. B. in Baden-Württemberg der Fall ist, relevante Kriterien des Fairen Handels in der Leistungsbeschreibung aufgeführt sein.“