Gewerbeflächen: Brachflächen für Neuansiedlungen verwenden

Tressel: Instrumente für Flächenrecycling auch konsequent nutzen

Als Reaktion auf Pläne von Wirtschaftsministerin Rehlinger, neue Gewerbegebiete auf der Grünen Wiese zu erschließen, drängen die Saar-Grünen darauf, der Wirtschaft vorrangig die vielen brachliegenden Gewerbeflächen für Neuansiedlungen zur Verfügung zu stellen. Grünen-Landeschef Tressel betont, durch Strukturwandel und Energiewende gebe es zahlreiche brachliegende Gewerbegebiete im Saarland, die nur konsequent durch Land und Kommunen recycelt werden müssten. Wer lediglich neue Flächen ausweise, handele ökologisch wie ökonomisch unverantwortlich.

„Viele Gewerbegebiete im Saarland liegen durch den Strukturwandel oder die Energiewende brach, man denke nur an das Halberger Ohr, das Gelände des stillgelegten Kraftwerks Ensdorf oder den Güterbahnhof Schleifmühle in Saarbrücken. Wer vor diesem Hintergrund leichtfertig immer neue Flächen auf der Grünen Wiese ausweist, handelt aus ökologischen wie auch aus ökonomischen Gründen unverantwortlich“, sagt Markus Tressel MdB, Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen Saar.

Der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche an der Landesfläche sei bereits heute im Bundesländervergleich mit am höchsten. Tressel: „Neue Gewerbegebiete zerstören Lebensräume von Tieren und Pflanzen, aber auch die Landschaft und damit unsere Heimat. Flächenversiegelungen führen zudem zu Überschwemmungen. Wer leichtfertig und grundlos die Landschaft versiegeln will, hat aus der Klimakrise, den Unwettern des vergangenen Sommers oder auch aus dem dramatischen Insekten- und Bienensterben nichts gelernt.“

Der Grünen-Politiker macht deutlich, dass Land und Kommunen vorrangig Brachflächen für Neuansiedlungen zur Verfügung stellen müssten. Tressel: „Die vorhandenen Instrumente zum Flächenrecycling von nicht mehr genutzten Gewerbegebieten müssen konsequent genutzt werden. Neue Flächen auf der Grünen Wiese sind meist nicht notwendig. Viele Kommunen bleiben beispielsweise völlig untätig, wenn es darum geht, Bahn-Brachflächen wie die Saarbrücker Schleifmühle in die kommunale Planungshoheit zurückzuführen. Auch versteckt man sich gerne hinter Eigentümerstrukturen oder Altlasten, statt der Wirtschaft die Gewerbeflächen mit allen rechtlichen Möglichkeiten für Neuansiedlungen zur Verfügung zu stellen.“