Dillschneider/Steinmetz: 92,3 Prozent der Saar-Bürgermeister sind männlich
Als Reaktion auf eine Forsa-Umfrage, wonach es in Deutschland lediglich neun Prozent weibliche Bürgermeisterinnen gibt, fordern die Saar-Grünen vor dem Hintergrund von gerade einmal 7,7 Prozent im Saarland die Landesregierung auf, die Startbedingungen für Frauen in der Kommunalpolitik zu verbessern. In den 52 Saar-Rathäusern gebe 48 Bürgermeister und nur vier Bürgermeisterinnen. Grünen-Landesvize Jeanne Dillschneider fordert gemeinsam mit Sandra Steinmetz, Vorsitzende der Grünen-Fraktion in der Regionalversammlung, eine neue politische Kultur mit mehr Chancen für Frauen. Zugleich müsse die Landesregierung die Startbedingungen für Frauen in der Kommunalpolitik endlich verbessern.
„Von den 52 Städten und Gemeinden im Saarland haben mit Völklingen, Püttlingen, Mandelbachtal und Überherrn gerade einmal vier Bürgermeisterinnen an der Verwaltungsspitze. Ihre 48 Amtskollegen in den Rathäusern sind Männer. Damit liegen die Saar-Kommunen mit 7,7 Prozent Frauenanteil noch unter dem ohnehin geringen Bundesdurchschnitt von neun Prozent“, kritisiert Jeanne Dillschneider, stellv. Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Saar.
Die Grünen fordern eine neue politische Kultur. Dazu Sandra Steinmetz, Vorsitzende der Grünen-Fraktion in der Regionalversammlung: „Die Parteien müssen auf die potenziellen Bürgermeisterinnen zugehen und ihnen Entwicklungsmöglichkeiten bieten. Zudem wird es Zeit, männlich dominierte Machtstrukturen aufzubrechen, damit Frauen auch ihre Chancen bekommen. Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Zeitschrift ‚Kommunal‘ sind aber auch die Zeitbelastung im Amt und zunehmende Respektlosigkeit ein wichtiger Grund. Hier braucht es mehr Unterstützungsstrukturen für Frauen in Führungsämtern.“
Zudem seien bessere Rahmenbedingungen für Frauen in den Kommunalparlamenten wichtig. Wenn es schon dort zu wenige Frauen gebe, wirke sich dies auf Kandidatinnen für das Bürgermeisteramt aus. Dillschneider und Steinmetz: „Die Landesregierung ist gefordert, die Startbedingungen für Frauen in der Kommunalpolitik zu verbessern. Wenn Sitzungen schon um 14 oder 15 Uhr beginnen, wie in der Regionalversammlung, ist die Teilnahme für Frauen mit Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen fast unmöglich. Frauen brauchen endlich das Recht, die tatsächlichen Betreuungs- und Pflegekosten für den Zeitraum von Sitzungen erstattet zu bekommen. Lippenbekenntnisse verbessern die Situation nicht.“
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