Meyer-Gluche: Insektenschutz verschärfen statt aufweichen
Die saarländischen Grünen kritisieren die Pläne von Umweltminister Jost, das von der Bundesregierung beschlossene Insektenschutzgesetz aufweichen zu wollen. Dazu erklärt Barbara Meyer-Gluche, Generalsekretärin der Saar-Grünen:
„Trotz des dramatischen Insektensterbens legt die Bundesregierung ein Insektenschutzgesetz vor, das nicht mehr als ein Minimalkompromiss mit vielen Ausnahmen und Schlupflöchern ist. Von einer echten Pestizidreduzierung kann keine Rede sein. Wirkungsvoller Insektenschutz sieht anders aus.
Weicht Umweltminister Jost nun den gefundenen Minimalkompromiss weiter auf und lässt artenreiches Grünland als Lebensraum für Insekten ungeschützt, konterkariert er alle Bemühungen der vergangenen Jahre. Mit Symbolpolitik, wie der Wildblumenwiese und dem Insektenhotel vor dem Umweltministerium, werden sich unsere Insekten nicht retten lassen.
Das Saarland hätte sogar die Chance, aufgrund seiner großen Flächen an artenreichem Grünland zum Vorreiter beim Thema Insektenschutz zu werden. Dieses Potenzial darf der Umweltminister nicht ungenutzt lassen.
Außerdem darf nicht vergessen werden, dass von den neuen Vorgaben die Landwirtinnen und Landwirte im Saarland kaum betroffen sein werden, zumal industrielle Landwirtschaft im Saarland nicht üblich ist. Landwirte, die betroffen sind, sollten bei der Umstellung gefördert werden. Zudem müssen Betriebe die Möglichkeit erhalten, umzudenken und umweltfreundlicher auf regionaler Ebene zu produzieren.
Das Verhindern des Artensterbens ist neben der Bekämpfung des Klimawandels die zweite epochale Herausforderung für die Menschheit. Diese macht auch vor dem Saarland nicht halt. Wenn die Landesregierung schon vom Bundesgesetz abweichen will, dann für mehr Insektenschutz, indem klare Beschränkungen für FFH-Gebiete geprüft und Vorgaben für pestizidfreie Rückzugsräume gemacht werden.“
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