Saar-Grüne bedauern die Entscheidung von Ford in Saarlouis keine Elektroautos zu produzieren.

Jetzt kommt es auf eine beherzte und zukunftsorientierte Gestaltung des Strukturwandels an der Saar an.

Mit Bedauern haben die Saar-Grünen die Entscheidung des Ford-Konzerns aufgenommen, neue E-Autos künftig nicht in Saarlouis, sondern in Valencia bauen zu lassen. Für die saarländische Wirtschaft bedeutet das einen großen Schlag bezüglich der Wertschöpfung und gut bezahlter Industriearbeitsplätze.

Aus Sicht der beiden Vorsitzenden Uta Sullenberger und Dr. Ralph Nonninger kommt es jetzt mehr denn je auf kluge Konzepte für den notwendigen Strukturwandel im Saarland an. „Ford war auch ein Weckruf, dass wir uns nicht auf einen allmählichen Strukturwandel mit weichen Übergängen verlassen können. Vielmehr müssen wir jetzt die Kraft aufbringen, unsere Unternehmen, Wissenschaft und Infrastruktur noch stärker für die ökologische Transformation und eine nachhaltige Wirtschaft fit zu machen.“, kommentiert Uta Sullenberger. Dr. Ralph Nonninger ergänzt, dass die nun nicht mehr benötigten 500 Mio. Euro in eigene saarländische Zukunftskompetenzen beispielsweise in der Digitalisierung, der Materialforschung und der modernen Industrieproduktion investiert werden. „Ministerpräsidentin Anke Rehlinger hat jetzt keine Ausreden mehr. Mit den bereits zugesagten Ford-Millionen und der Gestaltungsfreiheit einer Alleinregierung muss sie jetzt beweisen, dass sie eine moderne Saar-Wirtschaft schaffen kann.“, so die Einschätzung von Dr. Ralph Nonninger.

Für die Grünen stellt eine aktive Wirtschafts- und Industriepolitik die Weichen auf ökologische Modernisierung und nachhaltiges Wirtschaften. Große Zukunftschancen bestehen darin, dass saarländische Unternehmen Technologievorreiter bei der Entwicklung klimaneutraler Prozesse werden. Die Innovationskraft der Unternehmen steht für uns im Vordergrund. Dafür müssen wir in Forschung und den Technologietransfer investieren. Auch Angebot und Nachfrage für neue Technologien durch öffentliche Auftragsvergabe zu stimulieren, ist zentral, um Innovationen zum Durchbruch zu verhelfen. „Ein wirklich bitterer Tag für das ganze Saarland und vor allem ein Schlag ins Gesicht für alle Mitarbeiter*innen, welche durch Verzicht und Kurzarbeit versucht haben, das Werk zu retten. Leider hat die Regierung es jahrelang verpasst, vorausschauend und zukunftsorientiert zu planen und allein auf die Automobilindustrie gesetzt. Anke Rehlinger als ehemalige Wirtschaftsministerin und Jürgen Barke als Staatssekretär tragen die volle Verantwortung jahrelang verfehlter Ansiedlungspolitik im Saarland. Diese Politik führt nun dazu, dass eine Konzernentscheidung, die gesamte saarländische Wirtschaft ins Wanken bringt. Die Schuld hat nicht alleine Ford sondern auch die Landesregierung.“, moniert Sullenberger.