Stellungnahme zum Bildungsbericht der Arbeitskammer Saarland

Volker Morbe, stellvertretender Vorsitzender der Saargrünen und Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft Bildung, äußert sich in einer ersten Stellungnahme zum Bildungsbericht der Arbeitskammer:

 „Die saarländischen Grünen teilen Analyse und Kritik der Arbeitskammer des Saarlandes an der Bildungspolitik der Landesregierung. Investitionen in Bildung sind eine unabdingbare Zukunftsinvestition für unser Land. Das muss endlich begriffen werden. Nur gute Bildung für die Menschen im Land wird den Wirtschaftsstandort Saarland langfristig sichern und ausbauen.

Die Forderung, bei allen bildungspolitischen Fortschritten wie dem Ausbau der Ganztagsschulen vor allem jenen Schülern mehr Aufmerksamkeit zu geben, die aus unterschiedlichen Gründen eine schwierige Bildungsbiografie haben, wird geteilt. Eine wachsende Anzahl von Schülerinnen und Schülern im Saarland erreicht nicht einmal mehr das Mindestniveau in Kernkompetenzen und immer mehr Jugendliche verlassen die Schule ohne Abschluss.

Wir Grünen stehen seit langem für echte Chancengleichheit in der Bildung. Es ist beschämend, dass Bildung immer noch stark vom sozioökonomischen Status der Eltern abhängt. Wir müssen jede Schülerin/ jeden Schüler bestmöglich fördern. Niemand darf auf der Strecke bleiben.

Notwendige Reformen für eine bessere Bildung bedingen die von der Arbeitskammer geforderte deutliche Erhöhung der Bildungsausgaben im Saarland. Hierzu gehört auch die Einführung einer datengestützten Unterrichtsentwicklung an saarländischen Schulen, mit der alle Schülerinnen und Schüler diagnosegestützt in ihrem Lernprozess unterstützt und gefördert werden können. Hiermit könnte sichergestellt werden, dass Schülerinnen und Schüler, die einen Abschluss erreichen, in jedem Falle auch über die den Bildungsstandards der KMK zu Grunde liegenden Kompetenzen wirklich verfügen. Dass das saarländische Bildungsministerium auf diesem Gebiet im Gegensatz zu allen anderen Bundesländern trotz KMK-Verpflichtung keine Anstrengungen unternimmt, erscheint unverantwortlich.“