Schiffweiler verschenkt Chancen mit Straßenbau auf der Halde Landsweiler-Reden

Der Schiffweiler Gemeinderat hat beschlossen, die Halde in Landsweiler-Reden mit einer Straße und Parkplätzen zu erschließen. Die Saargrünen halten diese Entscheidung für falsch. Die Gemeinde verschenkt damit die Chance, die Halde und die Sommeralm zu einem besonderen touristischen Projekt auszubauen. Außerdem wird das Gesamtensemble des Erlebnisortes Reden auseinandergerissen und auf einen normalen Gastronomiestandort reduziert.

Die Grünen im Saarland sind der Meinung, dass die ehemalige Grube Reden mit ihrer Halde das Potential hat, als touristischer Magnet im Landkreis ausgebaut zu werden. Der Standort bietet die einzigartige Chance, als eine Mischung aus inszenierter Industriekultur, familienfreundlicher Erholung und naturnahem Erlebnisort auf- und ausgebaut zu werden. Mit einer Straße zum Plateau der Halde wird die Schönheit und das Potential des Standortes verschenkt.

Die Vorsitzende des saarländischen Landesverbandes Uta Sullenberger dazu: „Schiffweiler betreibt hier eine Erschließung wie in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts. Das Projekt ist wirtschaftlich falsch, ökologisch fragwürdig und nicht zukunftsorientiert. Statt einen Erlebnisort Reden aufzubauen, verbaut der Gemeinderat hier jede Chance auf einen modernen Tourismus- und Erlebnisstandort.“ Sie befürchtet eine Entwertung der anderen Potentiale des Standortes wie beispielsweise die Wassergärten oder den historischen Gebäudebestand. Aus Sicht von Uta Sullenberger sollte das Land auf keinen Fall das ökologisch wie auch ökonomisch nachteilige Projekt fördern. „Wie soll Strukturwandel gelingen, wenn wir Potentiale für neue Strukturen und Arbeitsplätze zerstören?“, so Uta Sullenberger.

Der Co-Vorsitzende Dr. Ralph Nonninger sieht das Potential des Standortes als Schaufenster des Saarlandes für einen modernen Standort. Dazu fehlt es ihm nicht an Ideen. „Es kann doch nicht sein, dass uns nichts besseres als ein Parkplatz einfällt. So präsentiert man sich nicht als High-Tech Standort mit hoher Lebensqualität.“, so Dr. Ralph Nonninger. Aus seiner Sicht gäbe es viele Alternativen. Möglich wären naturnahe Wanderwege in einem einzigartigen Biotop, ökologisch vertretbares Mountainbiking als Trendsportart oder Outdoormessen mit Erlebniswert beispielsweise für die Zukunft der Mobilität oder E-Bikes. Die Sommeralm ließe sich mit einem autonomen elektrischen Shuttle erschließen. So könne man moderne Mobilität und saarländisches Know-How in der Mobilitätsbranche erlebbar machen. „Perspektivisch könnte ein autonomes Shuttle eine Erweiterung des Standortes in Richtung Itzenplitzer Weiher ermöglichen. Statt den Standort auf einen Parkplatz und eine Gastronomie zu reduzieren, haben wir Ideen für eine echte Standortentwicklung des Erlebnisortes Reden.“, so das Fazit von Dr. Ralph Nonninger.