Jüngst gab es im Pannenreaktor Cattenom wieder mehrere Störfälle. In zwei Fällen kam es bezüglich radiologischer Messungen am Rande des Brennelementebeckens zu menschlichem Versagen. Ein anderer Fall hat jüngst zu einem Brand bei einem Ventilator zu einem Störfall geführt. Zum Glück bestand bei diesen meldepflichtigen Störfällen keine Gefahr für Menschen.
Die Landesvorsitzende der Grünen Saarland, Uta Sullenberger mahnt: „Die Reaktoren in Cattenom sind in der Vergangenheit häufig durch Pannen aufgefallen. Oft wurden die Probleme zunächst verheimlicht. Die Reaktoren stellen ein Sicherheitsrisiko auch für die Saarländerinnen und Saarländer dar. Sie gehören abgeschaltet.“ Jüngst bekannt gewordenen Ideen für eine Erweiterung erteilt Uta Sullenberger eine Absage. „Angesichts der Kühlprobleme der Anlage durch den niedrigen Wasserstand der Mosel im letzten Jahr ist der Standort nicht zukunftsfähig.“
Den Überlegungen des Betreibers EDF zu einer möglichen Erweiterung des Kernkraftwerkes lehnt Uta Sullenberger ab. „Angesichts dieser Pannenserie ist jede Idee einer Erweiterung nicht vermittelbar.“, so Uta Sullenberger. Erste Rodungsarbeiten im Umfeld des Kernkraftwerkes sind bereits erfolgt.
Der Co-Vorsitzende Dr. Ralph Nonninger erinnert die Landesregierung an ihre Zusagen aus dem Regierungsprogramm. Dort wird die Abschaltung von Cattenom gefordert. „Anke Rehlinger muss alle politischen und diplomatischen Möglichkeiten nutzen, um die Abschaltung von Cattenom zu erreichen. Gerade vor dem Hintergrund der Klimakrise, wo die Sicherheitsbestimmungen in Frankreich wegen Dürre und zu warmen Wasser im letzten Jahr teilweise aufgeweicht wurden, sinkt die Toleranzschwelle immer mehr.“, so Dr. Ralph Nonninger. Er fordert einen schnellen Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht nur im Saarland, sondern auch im grenznahen Frankreich, sowie die gezielte Ansiedlungen von Unternehmen aus der Branche in der Großregion. „Es ist eine Schande, dass wir im Saarland einen innovativen Windanlagenhersteller wie Vensys schon vor Jahren an China verloren haben. Wir müssen eigene Unternehmen aufbauen und die Entscheidungsebene in der Region halten. Damit eröffnen sich dauerhaft tragfähige wirtschaftliche Perspektiven.“, so Dr. Ralph Nonninger.
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