Gemeinschaftsschule: Saargrüne wollen eine verbesserte Französischförderung und Lernstandserhebungen in Klasse 7

Der Landesvorsitzende Volker Morbe begrüßt, dass in der neuen Gemeinschaftsschulverordnung positive Ansätze für Gestaltungsräume der Schulen vorhanden sind. Morbe: „Für uns Grüne ist die Weiterentwicklung dieser Schulform von besonderer Bedeutung, sozusagen eine Herzensangelegenheit. Schließlich war es der grüne Bildungsminister Klaus Kessler, der 2010/11 diese Schulform in harten Verhandlungen mit dem damaligen Koalitionspartner CDU und gegen den Willen der SPD durchsetzte. Ziel war und ist, dass an dieser Schulform alle Schüler*innen einen Abschluss erreichen und damit die Ausbildungs- bzw. Studierfähigkeit erlangen. Dass jetzt die Berufsorientierung ab der 5. Klasse durchgängig umgesetzt werden soll, ist deshalb zu begrüßen. Für die in der 7. Klasse angestrebte ‚Potentialanalyse‘ jedes bzw. jeder einzelnen Schüler*in sollte allerdings ein Konzept erarbeitet werden, das die schon jetzt überlasteten Lehrkräfte nicht weiter belastet. Als Grundlage der Potentialanalyse schlagen wir im Übrigen vor, zu Beginn der 7. Klasse landeszentrale standardisierte Lernstandserhebungen in den Fächern Deutsch, Mathematik und der 1. Fremdsprache von einem Qualitätsinstitut durchführen zu lassen. Die Ergebnisse könnten in die weitere Lernentwicklung der Schüler*innen ebenso wie in die Potentialanalyse einfließen. Mit den Lernstandserhebungen könnte somit auch ein erster Einstieg in das dringend benötigte Bildungsmonitoring erfolgen.“

Jeanne Dillschneider, ebenfalls Landesvorsitzende der Grünen im Saarland, erläutert: „Die Entscheidung des Ministeriums, dass entgegen der Forderung der Arbeitsgemeinschaft der Schulleiter*innen an Gemeinschaftsschulen bis auf einzelne Ausnahmen Französisch in den Klassenstufen 5 und 6 weiter Pflichtfach neben der 1. Fremdsprache Englisch sein wird, kritisieren wir scharf. Es ist für die Frankreichstrategie absolut kontraproduktiv, hier einen Zwang auszuüben, wenn die übergroße Mehrheit der Schüler*innen ebenso wie Eltern ohne jede Motivation nach der Wahl von Englisch als 1. Fremdsprache zu Beginn der 5. Klasse Französischunterricht ablehnt. Wie die Vergangenheit zeigt, ist guter und effizienter Unterricht unter diesen Bedingungen kaum möglich. In den letzten Jahren haben sich vor diesem Hintergrund viele Schulleiter*innen dafür ausgesprochen, motivierten Schüler*innen dieses Französischangebot anzubieten und allen anderen eine andere sinnvolle Nutzung dieser zwei Unterrichtsstunden zu ermöglichen. Wir unterstützen die Schulleiter*innen in dieser Sache und fordern die Kultusministerin wie die Ministerpräsidentin dringend auf, hier für eine Korrektur im Sinne der Schüler*innen und ihrer Motivation zu sorgen.“