Saar-Grüne zu Jahrbuch Sucht 2025: Verantwortungsvoller Umgang mit legalen Drogen ist überfällig

Volker Morbe, Landesvorsitzender der Grünen im Saarland, äußert sich zu den alarmierenden Zahlen im aktuellen Jahrbuch Sucht 2025: „Der Konsum legaler Suchtmittel wie Alkohol und Tabak stellt in Deutschland ein massives gesundheitliches und gesellschaftliches Problem dar – mit besonders alarmierenden Entwicklungen auch im Saarland. Wir Saar-Grünen sehen darin ein klares Warnsignal und fordern eine verantwortungsvolle, moderne Drogenpolitik, die auf Prävention, Aufklärung und Kontrolle setzt.“

„Deutschland hat weiterhin ein gravierendes Problem mit legalen Suchtmitteln, insbesondere mit Alkohol und Tabak. Diese Problematik wird nach wie vor verharmlost. Wir müssen endlich den Mut aufbringen, diesen Themen ehrlich zu begegnen. So kann es nicht weitergehen. Die Zahlen sind eindeutig: Über 12.000 Todesfälle jährlich sind auf Alkoholkonsum zurückzuführen. Jeder fünfte Erwachsene raucht täglich. [1] Hinzu kommt, dass laut einer Mitte April veröffentlichten EU-Studie auch der Konsum illegaler Drogen im Saarland gestiegen ist und Saarbrücken erneut deutscher ‚Spitzenreiter‘ beim Amphetaminkonsum ist“, erläutert Morbe. [2]

Abschließend erklärt der Landesvorsitzende, wie ein verantwortungsvoller Konsum legaler Drogen gestaltet sein könnte: „Wir stehen weiterhin für eine progressive und aufgeklärte Drogenpolitik und damit auch zur kontrollierten Legalisierung von Cannabis, wie sie auf Bundesebene eingeleitet wurde. Entscheidend ist dabei der kontrollierte Umgang mit legalen Drogen. In diesem Zusammenhang ist es besonders wichtig, dass es Angebote gibt, die die Menschen über die Folgen sowohl des legalen als auch des illegalen Drogenkonsums informieren und diesen beratend und präventiv zur Seite stehen. Unser Ziel ist eine Politik, die mündige Entscheidungen ermöglicht, aber eben auch dafür sorgt, dass alle Menschen die Risiken kennen und unterstützt werden, sich gegen problematischen Konsum zu entscheiden. Wir setzen auf Aufklärung statt Angstmache, auf Prävention statt Repression und auf eine konsequente Politik, die sich an der Realität orientiert.“

Die Forderungen der Saar-Grünen im Überblick:

Mehr und besser finanzierte Präventionsangebote, insbesondere für Kinder, Jugendliche und schwangere Frauen.
Stärkung der Suchtberatung durch flächendeckende, niedrigschwellige Angebote im ganzen Land.
Konsequente Bekämpfung des illegalen Drogenhandels, durch verstärkte Kontrollen und bessere Ausstattung der Ermittlungsbehörden.
Striktere Regeln für Werbung, Marketing und Sponsoring bei Alkohol und Nikotin insbesondere im Umfeld von Sport und Veranstaltungen.
Wissenschaftlich fundierte Präventionspolitik, die sich konsequent an neuen Erkenntnissen orientiert – auch in der Überprüfung bestehender Regelungen.

[1] https://www.saarbruecker-zeitung.de/nachrichten/politik/topthemen/suchtbericht-deutschland-hat-ein-alkohol-und-tabakproblem_aid-126633339
[2] https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/saarbruecken/eu-studie-sieht-saarbruecken-als-stadt-mit-hoechstem-amphetaminkonsum-v15_aid-126321587