Finanzamt Saarbrücken: Neustart statt Abriss – Jetzt ein transparentes Verfahren ermöglichen

Mit dem heutigen Ausstieg des Investors ist das Vergabeverfahren zum ehemaligen Finanzamt Saarbrücken gescheitert. Für Bündnis 90/Die Grünen Saar ist klar: Jetzt muss der Schalter auf null gestellt werden. Die Landesregierung hat nun die Gelegenheit, das Verfahren neu und transparent aufzusetzen – unter Einbeziehung der Öffentlichkeit, des Denkmalschutzes und fachlicher Expertise.

Ein „Weiter so“ darf es nicht geben. Alle bisherigen Überlegungen und vorbereitenden Schritte, die in Richtung eines Abrisses des denkmalgeschützten Gebäudes zielten, müssen gestoppt werden. Solche Schritte würden Fakten schaffen, ohne dass es je ein offenes Verfahren oder eine öffentliche Diskussion über die Zukunft dieses markanten Gebäudes gegeben hat.

„Der Rückzug des Investors ist ein Befreiungsschlag für die öffentliche Debatte. Jetzt gibt es keinen Grund mehr, in alten Strukturen weiterzumachen. Wir fordern: keine weiteren Schritte in Richtung Abriss – stattdessen ein transparentes Verfahren mit echter Bürgerbeteiligung. Das Gebäude gehört nicht privaten Interessen, sondern der Öffentlichkeit“, so Volker Morbe, Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen Saar.

In ihrer gestrigen Pressemitteilung hatten die Grünen das Verfahren bereits als politischen Totalschaden kritisiert. Der heutige Rückzug des Investors bestätigt diese Einschätzung. Die Missachtung von Transparenz, Denkmalschutz, Klima- und Ressourcenschutz und öffentlichem Interesse darf sich nicht in der nächsten Hinterzimmerlösung fortsetzen.

Jetzt ist der Moment, die politischen und planerischen Grundlagen neu zu setzen:

  • Stopp aller weiteren Schritte in Richtung Abriss
  • Ein transparenter und fairer Neuanfang
  • Ein öffentliches Beteiligungsverfahren, in dem Bürgerinnen und Bürger sowie Fachleute die Zukunft des Gebäudes mitgestalten können
  • Klare Positionierung der Landesregierung zum Erhalt des denkmalgeschützten Gebäudes

„Das ehemalige Finanzamt ist nicht nur ein Gebäude – es ist Teil der städtebaulichen Identität Saarbrückens. Diese Entscheidung gehört nicht in die Hände einzelner, sondern in einen demokratischen Prozess. Die Chance dazu ist jetzt da – sie darf nicht erneut vertan werden, so Morbe abschließend.