Bahnreaktivierungen: Saar-Grüne sehen Fortschritt, fordern aber klare Termine und noch mehr Tempo

In der gestrigen Pressekonferenz des Umwelt- und Mobilitätsministeriums wurde bekannt, dass Bahnstrecken wie die Rosseltal- und die Primstalbahn abschnittsweise und damit teilweise schneller reaktiviert werden können. [1]

Dazu Hanko Zachow, Generalsekretär der Saar-Grünen: „Wir begrüßen die Entscheidung für beide Großprojekte ausdrücklich. Unsere Forderung nach einer abschnittsweisen Inbetriebnahme war richtig. Teilabschnitte können so früher umgesetzt werden und stehen damit den Fahrgästen schneller zur Verfügung. Gleichzeitig fehlt weiter ein verbindlicher Zeitplan. Ankündigungen reichen nicht. Wir brauchen klare Termine.“

„Ministerin Berg muss nun handeln. Im nächsten Doppelhaushalt muss der zuständige Bereich endlich ausreichend Personal erhalten, um die Planfeststellungsverfahren zügig durchzuführen. Bekannte Beschleunigungsmöglichkeiten müssen genutzt werden. So sollten die Reaktivierungen nah am Bestand bleiben, praktikabel statt überreguliert sein. Ein landesweiter Koordinierungsplan ist nötig, um Projekte zu bündeln und schneller umzusetzen“, so Zachow weiter.

Mit Blick auf die Merzig-Büschfelder Eisenbahn (MBE) zeigt sich Zachow enttäuscht: „Losheim und Merzig haben sich mit ihrer Ablehnung selbst geschadet. Sie verzichten freiwillig auf 90 Prozent Bundesförderung. Die Gemeinde Losheim muss nun sehen, wie sie die Strecke allein betriebsbereit macht. Auch der Bestand des touristischen Angebots und des Museums-Eisenbahn-Club Losheim (MECL) sind gefährdet. Die mangelhafte Kommunikation des Ministeriums hat ebenfalls dazu beigetragen. Die Kommunen waren nicht vorbereitet, wichtige Punkte wie der Zugang zum neu zu entwickelnden Gewerbegebiet wurden nicht miteinander geklärt. Diese Versäumnisse gaben letztlich den Ausschlag gegen die Reaktivierung. Wer Vertrauen in die Verkehrswende will, muss transparent arbeiten und endlich liefern.“

[1] https://www.sr.de/sr/home/nachrichten/politik_wirtschaft/bahnreaktivierungen_koennten_teils_schneller_kommen_als_geplant_100.html