Sommerreihe Teil 2: Asiatische Hornisse bedroht Natur & Mensch – Saar-Grüne fordern Meldepflicht und Prävention

Gerade jetzt im Sommer wird die asiatische Hornisse besonders aktiv. Ihre Nester wachsen, und die Suche nach Nahrung führt sie immer häufiger in unsere Nähe. Darum nehmen wir uns in Teil 2 unserer Sommerreihe dieses wichtigen Themas an: Wir klären auf, vor welche Herausforderungen die Asiatische Hornisse den Menschen stellt, was jede:r tun kann und welche politischen Maßnahmen nötig sind, um unsere heimischen Ökosysteme zu schützen.

Dazu Volker Morbe, Landesvorsitzender der Grünen im Saarland: „Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) breitet sich im Saarland alarmierend schnell aus. Besonders in diesem Jahr, begünstigt durch den Klimawandel, mehren sich Sichtungen und Nestfunde, teilweise in außergewöhnlicher Größe und Höhe. Doch die Bedrohung durch diese invasive Art wird noch immer unterschätzt.“

Gefährlich für Insektenvielfalt und Menschen

„Die Asiatische Hornisse stellt eine ernste Gefahr für unsere Ökologie dar. Sie attackiert Honigbienen gezielt und dezimiert massiv auch heimische Wildbienenpopulationen. Das hat fatale Folgen für die Bestäubung und damit für die Landwirtschaft und Biodiversität. Gleichzeitig ist sie nicht ungefährlich für den Menschen. Sie kann ihre Opfer markieren, sodass diese bei weiterer Annäherung vom gesamten Nestschwarm attackiert werden. Ein Verhalten, das besonders in urbaner Nähe, wo Nester oft unentdeckt bleiben, riskant ist. Ihre Stiche können im schlimmsten Fall tödlich enden, vor allem bei Allergiker:innen, Kindern oder bei massiven Angriffen“, so Morbe weiter.

Früherkennung entscheidend

Zur Eindämmung der Population äußert sich der Landesvorsitzende folgendermaßen: „Die Nester werden bevorzugt in großer Höhe angelegt, etwa in Baumkronen. Doch zu Beginn der Saison entstehen sie häufig bodennah, weswegen es sich um ein Zeitfenster handelt, das für eine erfolgreiche Eindämmung entscheidend ist. Die Flugzeit der Königin beginnt im Frühling (ab etwa April), die Arbeiterinnen folgen ab Mai bis in den Spätherbst.“

Die Saar-Grünen fordern daher:

  • Flächendeckende Aufklärung der Bevölkerung über Erkennungsmerkmale und Verhalten
  • Frühzeitige und gezielte Suche nach Nestern, besonders in urbaner Nähe und an Waldrändern
  • Stärkere Unterstützung der ehrenamtlich tätigen Fachkräfte, die bereits heute unter hohem Einsatz für die Allgemeinheit arbeiten.

Zuständigkeit neu geregelt – Verantwortung bleibt

„Seit dem 24. März 2025 liegt die Zuständigkeit für das Meldewesen und die Nestentfernung nicht mehr beim Umweltministerium, sondern beim Velutina Netzwerk Saar. Der gemeinnützige Verein übernimmt in Kooperation mit lokalen Taskforces (bestehend zumeist aus Imker:innen) die Organisation, Überprüfung und fachgerechte Entfernung der Nester. Die Entfernung der Nester bleibt für Bürger:innen kostenlos, sofern es sich um ein Nest der Asiatischen Hornisse handelt und dieses zugänglich ist. Meldungen sind ausschließlich über das zentrale Meldeportal des Vereins Velutina Netzwerk Saar möglich.

Meldepflicht wieder einführen

Morbe schließt mit der folgenden Forderung: „Es besteht keine Meldepflicht, da die asiatische Hornisse mittlerweile als etabliert eingestuft wird. Das ist ein Fehler und wird dem Gefahrenpotential nicht gerecht. Wir fordern daher die Wiedereinführung der Meldepflicht bei Sichtungen der Asiatischen Hornisse. Dabei braucht es nicht nur ehrenamtliches Engagement, sondern auch personelle, finanzielle und logistische Unterstützung durch das Land. Denn die Bekämpfung der Asiatischen Hornisse ist keine Nebensache, sie ist ein aktiver Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt und zur öffentlichen Sicherheit.“