Sommerreihe Teil 3: Kühlen ohne Klimakollaps – Saar-Grüne fordern nachhaltige Klimaanlagen-Förderung

Die Saar-Grünen zeigen im dritten Teil ihrer Sommerreihe, wie ein nachhaltiger und fairer Umgang mit Klimaanlagen und Kühltechnik gelingen kann.

Dazu Volker Morbe, Landesvorsitzender der Grünen im Saarland: „Die wachsende Hitzebelastung, insbesondere in Städten und dicht besiedelten Wohnvierteln, erfordert durchdachte Maßnahmen, die die ökologischen Standards mit sozialer Gerechtigkeit verbinden. Wir wollen einen Hitzeschutz für alle ermöglichen – aber klimapolitisch sinnvoll und zukunftsfähig. Ein zentraler Baustein dabei sind Klimaanlagen. Vorausgesetzt, sie werden intelligent eingesetzt, effizient betrieben und mit erneuerbaren Energien kombiniert. Denn klar ist: Klimaanlagen allein lösen das Problem nicht, doch richtig gefördert und eingesetzt, können sie ein wichtiger Teil nachhaltiger Hitzeschutzstrategien sein.“

Die Saar-Grünen fordern konkret:

1. Nachhaltige Förderung für Kühltechnik im Gebäudebestand

  • Förderung von Kombigeräten wie Wärmepumpen mit integrierter Kühlfunktion. Werden Altgeräte mit Kühlaggregat nachgerüstet, sollte die Förderung analog zum GEG unterstützt werden.

2. Förderung mobiler Klimageräte, die mit Balkonkraftwerken gekoppelt sind

  • Mobile Klimageräte sollen nur gefördert werden, wenn sie mit Balkonkraftwerken gekoppelt werden. So kann der Kühlstrom direkt aus Solarenergie gewonnen und das Stromnetz entlastet werden.
  • Förderquote: 30-40 % der Kosten für das Gesamtpaket aus PV-Anlage und Klimagerät

3. Sozial gerechter Zugang

  • Haushalte mit niedrigem Einkommen sollen sozial gestaffelt und gekoppelt an die Einhaltung ökologischer Kriterien erleichterten Zugang zu diesen Förderprogrammen erhalten.

4. Ökologische Standards verbindlich machen

  • Förderfähig sind ausschließlich Geräte mit hoher Energieeffizienz (A++ oder besser), die ausschließlich mit natürlichen, klimaunschädlichen Kältemitteln betrieben werden.
  • Einführung eines Umweltzeichens, beispielsweise des Blauen Engels, auch für mobile Klimageräte.
  • Keine Förderung für klimaschädliche Kältemittel.

5. Quartierslösungen und Stadtbegrünung

  • Entwicklung gemeinschaftlicher Kühlkonzepte, etwa über zentrale Kältenetze
  • Stärkere Förderung von Stadtbegrünung, Verschattung und energetischer Sanierung – insbesondere in hitzebelasteten Quartieren
  • In der Landesbauordnung sollen künftig Mindestquoten für Grünflächen in Neubaugebieten festgeschrieben werden.
  • Stellplätze sollen zu mindestens 80 % mit Photovoltaik überdacht werden, bisher sind nur 60 % vorgesehen.
  • Kommunen sollen zum Erlass von Solarsatzungen verpflichtet werden.

6. Kommunale Klima-Anpassungsplanung gesetzlich verankern

  • Die Saar-Grünen schlagen eine Ergänzung des Landesgesetzes zur Wärmeplanung vor: Kommunen sollen mit verbindlicher Förderzusage des Landes eine freiwillige Klima-Anpassungsplanung erstellen können.

7. Keine Symbolpolitik – klare Finanzierung gefordert

  • Die Finanzierung solcher Programme kann nicht bei den Kommunen liegen, die vielerorts finanziell überfordert sind. Die Saar-Grünen fordern deshalb eine Beteiligung des Bundes sowie die Nutzung von EU-Mitteln zur Klimaanpassung. Denkbar wäre auch eine gezielte Förderung über den Transformationsfonds.

„Wir setzen uns für einen sozial gerechten, ökologisch tragfähigen und nachhaltig finanzierten Hitzeschutz ein. Kühlung muss mit Klimaschutz, Erneuerbaren Energien und Stadtentwicklung zusammengedacht werden – für lebenswerte Städte trotz Klimawandel“, so Morbe abschließend.