Die Saar-Grünen fordern umfassende Maßnahmen zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung für FLINTA*-Personen im Saarland. [1] Vor allem im ländlichen Raum verschärfen sich die bestehenden Defizite, mit gravierenden Folgen für die Selbstbestimmung, Gesundheit und Lebensqualität.
„Frauengesundheit wird in unserem Gesundheitssystem noch immer vernachlässigt. Besonders im ländlichen Raum fehlt es an gynäkologischer Versorgung, Hebammen, Geburtsstationen sowie Ärzt:innen, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen. Das beeinträchtigt massiv die Selbstbestimmung von Frauen“, kritisiert Jeanne Dillschneider, MdB und Landesvorsitzende der Grünen im Saarland.
„Wir begrüßen ausdrücklich die Initiativen an der Universität des Saarlandes, wie das 2023 gegründete Centrum für geschlechtsspezifische Biologie und Medizin (CGBM). Auch die im März 2025 verabschiedete Landesgleichstellungsstrategie mit dem Handlungsfeld ‚Gesunde Zukunft für alle‘ setzt wichtige Impulse. Wir brauchen endlich eine Medizin, die die gesundheitlichen Bedürfnisse aller Geschlechter ernst nimmt. Das bedeutet für uns, dass geschlechtsspezifische Aspekte der Medizin verbindlich in der Ausbildung von medizinischem Fachpersonal verankert werden: Von der Grundlagenforschung bis zur Ausbildung an Hochschulen, Fachschulen und Pflegeschulen“, so Dillschneider.
Gesundheit ist eine Frage der Gerechtigkeit. Deshalb fordern die Saar-Grünen einen gleichwertigen Zugang zu Gesundheitsleistungen, unabhängig von Wohnort, Einkommen oder Herkunft. Dazu gehört auch eine flächendeckende Hebammenversorgung mit fairen Arbeitsbedingungen. Das Ziel ist eine feministische Gesundheitspolitik, die Forschungslücken schließt, Versorgungslücken beseitigt und das Recht auf Selbstbestimmung konsequent stärkt.
[1] Die Abkürzung „FLINTA*“ steht für Frauen, Lesben, intergeschlechtliche Personen, nicht-binäre Personen, Trans-Personen und Agender-Personen. Das Sternchen (*) inkludiert weitere Personen, die sich in Bezug auf ihre Geschlechtsidentität und/oder sexuelle Orientierung nicht in den genannten Kategorien wiederfinden und ebenfalls von patriarchaler Diskriminierung betroffen sind.