Saar-Grüne fordern Bonusleistungen zur Anwerbung von Lehrkräften, um Personalmangel zu beheben

Um Anreize für einen Zuzug von Fachkräften ins Saarland zu schaffen und diesen den Zuzug zu erleichtern, hatte die Saar-SPD in ihrem Regierungsprogramm 2022 eine Umzugsprämie für Fachkräfte angekündigt. Von diesem Vorhaben sind die Sozialdemokrat:innen nun abgerückt und wollen stattdessen individuelle Willkommenspakete bzw. Bonusleistungen für Fachkräfte anbieten.

Hanko Zachow, politischer Geschäftsführer von Bündnis 90/Die Grünen Saar, dazu: „Der Bildungsbericht 2024 führt uns vor Augen, dass es in den nächsten Jahren im Saarland vor allem auch an Lehrpersonal mangeln wird. Die im Saarland selbst ausgebildeten Lehrer:innen werden nicht ausreichen, den Bedarf zu decken. Vor diesem Hintergrund appellieren wir an die Ministerin für Bildung und Kultur, Frau Streichert-Clivot, das Berufsprofil „Lehrer:in im Saarland“ zukünftig auch für Bewerber:innen aus anderen Bundesländern attraktiver zu gestalten bzw. ein Willkommensprogramm für Lehrkräfte zu initiieren.

Zachow weiter: „An saarländischen Schulen sehen wir aufgrund von Zuwanderung, Digitalisierung und sinkender Schulleistungen einen hohen Bedarf an Veränderungen, weit über den Erhalt des Status Quo hinaus. Durch entsprechende Willkommens- und Bonusleistungen wie beispielsweise Nahverkehrs- oder Sportangebote könnte man mehr junge Menschen dazu bewegen, sich für den Lehrerberuf im Saarland zu entscheiden und somit Personalengpässe zukünftig verkleinern.“

Hintergrund:

Laut Prognosen von Bildungsexpert:innen ist zu erwarten, dass es ab Mitte der 2020er Jahre einen signifikanten Lehrkräftemangel an Schulen geben wird. Im Schuljahr 2035/36 könnte es in Deutschland bis zu 85 000 offene Stellen für Lehrer:innen geben. [1]

[1] https://de.statista.com/themen/10477/lehrermangel-in-deutschland/#topicOverview