Verzögerung des EU-Lieferkettengesetzes: Ein fatales Signal für Menschenrechte und Umweltschutz 3. März 202512. März 2025 Die Entscheidung, die Einführung des EU-Lieferkettengesetzes auf 2028 zu verschieben, ist ein schwerer Rückschlag für Menschenrechte, Umweltstandards und fairen Wettbewerb. Obwohl Deutschland bereits ein Lieferkettengesetz hat, sollte das geplante EU-Gesetz deutlich weiter gehen: Es sollte mehr Unternehmen in die Pflicht nehmen, schärfere Haftungsregeln einführen und so für mehr Gerechtigkeit in globalen Lieferketten sorgen. Die jetzige Verzögerung und auch Abschwächung des Gesetzes bedeutet, dass Unternehmen weiterhin von Ausbeutung und Umweltzerstörung profitieren können – auf Kosten von Mensch und Natur. Volker Morbe, Landesvorsitzender der Grünen Saar, kritisiert die Verzögerung scharf:„Deutschland hat mit seinem Lieferkettengesetz bereits einen ersten Schritt gemacht, aber es reicht nicht aus. Das EU-Gesetz sollte endlich klare, europaweit einheitliche Regeln schaffen – doch stattdessen wird es auf die lange Bank geschoben und verwässert. Damit wird ein fatales Signal gesetzt, denn Umweltstandards und Menschenrechte sind auch im Interesse der Wirtschaft. Das Gesetz schafft Sicherheit, Nachhaltigkeit und Transparenz entlang immer komplexeren Lieferketten und gewährleistet ethische Standards. Unternehmen brauchen klare, verlässliche Rahmenbedingungen statt weiterer Verzögerungen, die der Wirtschaft und der politischen Glaubwürdigkeit schaden.“ Auch für saarländische Unternehmen bringt die Verschiebung Nachteile mit sich. Viele haben bereits in nachhaltige Lieferketten investiert und sich auf die neuen Regeln vorbereitet. Doch die Verzögerung schafft Wettbewerbsverzerrungen zugunsten jener Firmen, die weiterhin Profite auf Kosten von Mensch und Umwelt machen. Die Grünen Saar fordern Landes- und Bundesregierung und insbesondere den zukünftigen Kanzler Friedrich Merz, auf, sich klar zur Verantwortung der Wirtschaft zu bekennen und sich für eine frühere und konsequente Umsetzung des EU-Lieferkettengesetzes einzusetzen. Eine ambitionierte, konsequente Politik ist nötig, um Umweltzerstörung, Kinderarbeit und Ausbeutung weltweit zu bekämpfen.Wir stehen an der Seite all jener, die sich für faire und nachhaltige Wirtschaftsstrukturen einsetzen – in Deutschland, in Europa und weltweit.