Die von Bundesbildungsministerin Prien vorgeschlagene Quote für Kinder mit Migrationshintergrund an Grundschulen ist aus Sicht der Saar-Grünen ein katastrophaler Ansatz. Eine solche pauschale Vorgabe löst nicht die eigentlichen Herausforderungen, sondern lenkt nur davon ab, dass bessere Rahmenbedingungen für alle Kinder nötig sind, um das Bildungsniveau an den saarländischen Schulen langfristig zu heben. [1]
Dazu Hanko Zachow, Generalsekretär der Grünen im Saarland: „Das primäre Ziel einer Bildungsministerin muss eine effektive Sprachförderung für jedes Kind unabhängig von seiner Herkunft sein. Wir fordern Frau Prien, deshalb dazu auf, den Übergang von der KiTa in die Grundschule bundesweit so zu gestalten, dass jedes Kind mitgenommen wird. Da Bildung aber vor allem Ländersache ist, sehen wir hier auch die saarländische Landesregierung in der Pflicht, die bestehenden Möglichkeiten zur Qualitätsverbesserung in der frühkindlichen Bildung konsequent auszuschöpfen. Mit dem Kita-Qualitätsgesetz hat Bundesfamilienministerin Lisa Paus den Ländern bereits wichtige Mittel an die Hand gegeben, um die Qualität in der frühkindlichen Bildung zu verbessern. Diese Spielräume müssen jetzt konsequent genutzt werden. Statt über Quoten zu diskutieren, brauchen wir eine stufenweise Reduzierung des Fachkraft-Kind-Schlüssels und gezielte Fördermaßnahmen bereits vor dem Grundschulstart, und zwar für alle betroffenen Vorschulkinder.“
„Besonders kritisch sehen wir im Saarland, dass gleichzeitig die Mittel für den Unterricht Deutsch als Zweitsprache in KiTas und Grundschulen zuletzt gekürzt wurden, obwohl gerade hier bei uns viele Schulen mit großen Herausforderungen bei der Integration von zugewanderten Kindern kämpfen. Wer Chancengleichheit ernst meint, darf bei der Sprachförderung nicht sparen. Deswegen brauchen wir im Saarland einen deutlichen Ausbau der Sprachförderung, damit alle Kinder gut vorbereitet in die Schule starten können und keine diskriminierende Migrationsquote, die wir entschieden ablehnen. Es braucht eine frühzeitige, gut finanzierte Förderung für alle Kinder und mehr Bildungsgerechtigkeit von Anfang an“, so Zachow abschließend.