Saar-Grüne fordern modernes und zukunftsfähiges Jagdgesetz für das Saarland

Mit Blick auf den Nachbarn Rheinland-Pfalz begrüßen die saarländischen Grünen ausdrücklich die kürzlich beschlossene Novellierung des dortigen Landesjagdgesetzes. Dieses gilt inzwischen bundesweit als wegweisend und setzt wichtige Maßstäbe für zeitgemäßen Tierschutz, den Erhalt der Artenvielfalt und den Schutz klimastabiler Wälder.

So sieht das neue Jagdgesetz in Rheinland-Pfalz unter anderem eine konsequente Reduzierung überhöhter Schalenwildbestände vor, um die Naturverjüngung des Waldes ohne teure Zäune zu ermöglichen. Außerdem werden ethische Standards in der Jagdausbildung gestärkt und tierschutzgerechte Jagdmethoden verbindlicher geregelt.

„Es ist nicht nachvollziehbar, dass selbst saarländische Jäger:innen gegen ein Gesetz auf die Straße gehen, das ganz klar dem Wohl der Wildtiere und ihrem Lebensraum dient“, so der Landesvorsitzende der Grünen Saar, Volker Morbe. „Rheinland-Pfalz zeigt, dass ein modernes Jagdgesetz nicht gegen die Jägerschaft gerichtet ist, sondern Natur, Waldbesitzer:innen und auch die verantwortungsvolle Jagd langfristig stärkt. Gerade das Saarland, das als erstes Bundesland die naturgemäße Waldwirtschaft eingeführt hat, sollte hier nicht zurückfallen. Stattdessen ist es an der Zeit, diesen Pioniergeist wieder aufzugreifen und entschlossen zu handeln.“

„Wir beobachten im nördlichen Saarland eine regelrechte Verhaustierlichung von Rot- und Damwildbeständen, deren Populationsdichten teilweise an die Serengeti erinnern“, so Morbe weiter. „Waldbesitzer:innen sind gezwungen, Lebensräume und Wanderkorridore von Tieren mit Zäunen zu zerschneiden, um überhaupt noch klimaangepasste Mischwälder hochzubringen. Gleichzeitig werden Abschussquoten oft ohne belastbare wissenschaftliche Grundlage festgelegt.“

Die Saar-Grünen fordern daher die SPD-Alleinregierung auf, endlich den dringend notwendigen Runden Tisch Jagd wiedereinzuberufen. Das Ziel muss es sein, dem erfolgreichen Beispiel aus Rheinland-Pfalz folgend gemeinsam mit allen relevanten Akteur:innen, wie den Jagdverbänden, den Waldbesitzer:innen oder den Tierschutz- und Naturschutzverbänden, ein modernes saarländisches Jagdgesetz zu erarbeiten. Nur so kann der Wald als Rückgrat unserer natürlichen Lebensgrundlagen langfristig geschützt und erhalten werden.