Kooperationen kommunaler Schwimmbäder prüfen
Die saarländischen Grünen haben die Landesregierung erneut aufgefordert, ein landesweites Bäderkonzept zu erstellen. Hintergrund ist die aktuelle Diskussion um weitere Bäderschließungen in saarländischen Kommunen. Gleichzeitig sinke die Zahl von Kindern und Jugendlichen, die richtig schwimmen können. In den 1980er Jahren konnten laut Deutscher Lebensrettungsgesellschaft DLRG noch mehr als 90% der Viertklässler in Westdeutschland schwimmen. Jetzt seien es bundesweit nur noch rund 70%. Dies hänge vor allem damit zusammen, dass durch Bäderschließungen deutlich weniger Trainingsmöglichkeiten auch für den Schwimmunterricht in der Schule bestünden. In den vergangenen 10 Jahren seien bundesweit 1100 Bäder für die Ausbildung verloren gegangen, einige davon auch im Saarland. Weitere eine von Schließung bedroht.
Der Generalsekretär der saarländischen Grünen und Bundestagsabgeordnete Markus Tressel sagte dazu: „Schwimmbäder in öffentlicher Trägerschaft sind wichtige Pfeiler im Vereins- und Schulsport, die leider immer öfter dem Sparzwang zum Opfer fallen. Die Folgen davon sind verheerend: Mehr Kinder, die nicht mehr schwimmen lernen können, Schulen an denen kein Schwimmunterricht mehr stattfindet und Schwimmvereine, die massiv Mitglieder verlieren. Wir fordern deshalb ein Bäderkonzept für das Land, dass überall im Land mit vertretbaren Anfahrten ein Schwimmangebot und vor allem auch weiterhin flächendeckend Schwimmausbildung für Kinder ermöglicht.“
Vielfach, so Tressel weiter, hätten bei Überwindung des immer noch verbreiteten Kirchtumdenkens finanziell verträgliche Lösungen gefunden werden können. Eine verstärkte interkommunale Kooperation sei daher notwendig, um jetzt noch bestehende Schwimmbäder zu retten und die Lasten auf mehrere Schultern zu verteilen. Der Grünen-Politiker forderte die Landesregierung auf, eine Arbeitsgruppe ins Leben zu rufen, die mit den Kommunen gemeinsam Problemlösungen erarbeiten soll: „Dort wo heute schon kein Schwimmunterricht mehr gegeben werden kann, weil das örtliche Hallenbad geschlossen wurde, muss vor allem für die Kinder eine Lösung gefunden werden.“
Verwandte Artikel
Saar-Grüne fordern handeln der Landesregierung nach Beschluss des Departmentrates Moselle zur Reaktivierung von Bahnstrecken
Im Sommer 2020 verkündete Wirtschaftsminister Jürgen Barke, damals als Verkehrsstaatssekretär, im SR, dass grenzüberschreitende Bahnverbindungen klarer Signale aus Frankreich bedürfen. Dazu äußert sich Hanko Zachow, Generalsekretär der Saar-Grünen, wie folgt:…
Weiterlesen »
GRÜNE SAAR begrüßen 5-Punkte-Plan zur Wohnungslosigkeit und fordern langfristige Etablierung der Winterhilfe
Der Sozialminister Jung stellt einen begrüßenswerten 5-Punkte-Plan zur Bekämpfung von Wohnungslosigkeit im Saarland vor. Besonders wichtig ist es jetzt, den Wohnungslosenbericht so schnell wie möglich vorzustellen. Weiterhin sollte die Fortführung…
Weiterlesen »
Saar-Grüne erneuern die Forderung nach Modellregion „Saar“ für Cannabisabgabe
Der Kabinettsbeschluss zur Legalisierung von Cannabis ist getroffen. Es ist davon auszugehen, dass das Gesetz Ende 2023 in Kraft treten wird. Als erste Stufe wird der Besitz von Cannabis bis…
Weiterlesen »