Verbrauchertag: Tressel kritisiert Saar-Banken wegen hoher Dispozinsen 15. März 2013 Erhebung bestätigt hohe Belastung der saarländischen Kunden Anlässlich des heutigen Weltverbrauchertages hat der saarländische Grünen-Bundestagsabgeordnete und Grünen-Generalsekretär Markus Tressel die Saar-Banken und Sparkassen kritisiert. Eine Untersuchung des Grünen-Politikers hatte ergeben, dass die Geldinstitute zum Teil exorbitant hohe Zinsen für eingeräumte Dispokredite auf Girokonten und darüber hinaus gehende Überziehungen verlangen. Während das allgemeine Zinsniveau seit der Finanzkrise historische Tiefststände erreicht habe, seien Dispo- und Überziehungszinsen zum Teil aber höher denn je. Vor allem die Volksbanken und Sparkassen im Land, die das Gros der Privatkunden bedienten, lägen zum Teil deutlich über zehn Prozent bei den Dispo- und Überziehungszinsen. Der grüne Verbraucherpolitiker sieht die hohen Zinsen nicht gerechtfertigt: „Beim jetzigen historisch tiefen Leitzinsniveau wären nach unserer Auffassung gerade einmal sechs Prozent für Dispokredite und neun Prozent für Überziehungszinsen angemessen. Zwischen Oktober 2008 und heute ist der Leitzins der Europäischen Zentralbank von 4,25 auf 0,75 Prozent gesunken. Damit kommen Banken und Sparkassen so günstig an Geld wie noch nie. Das hohe Niveau der Dispo- und Überziehungszinsen ist deshalb keinesfalls gerechtfertigt, vor allem vor dem Hintergrund, dass die Institute den Kunden für angelegtes Geld selbst einen Zinssatz um 1% anbieten.“ Erstaunt zeigte sich der Grünen-Politiker vor allem vom Umstand, dass vor allem Sparkassen und Volksbanken mit hohen Zinssätzen auffielen. Spitzenreiter in der Erhebung war die Volksbank Dillingen mit 14,25% Dispo- und 19,25% Überziehungszinsen: „Die Institute haben offenbar aus den verbraucherpolitischen Debatten der letzten Jahre hinsichtlich der Zinshöhe nichts gelernt. Das ist vor allem für die eigenen Kunden der Banken höchst bedauerlich und nicht länger hinnehmbar.“ Tressel forderte die Geldinstitute auf, die Dispo- und Überziehungszinsen der Zinsentwicklung anzupassen und nach unten zu korrigieren. Es könne nicht sein, dass die Banken selbst Niedrigstzinsen an ihre Kunden bezahlten, während sie die Kundschaft bei einer Überziehung des Kontos regelrecht schröpften. Er forderte zudem einen gesetzlichen Dispodeckel bzw. eine gesetzliche Regelung für einen Referenzzinssatz. Leider verweigere sich die Bundesregierung einer konsequenten Regelung weiter.