Kohlekraftwerke: Tressel fordert Konsequenzen aus Greenpeace-Studie

Umstieg auf Erneuerbare Energien forcieren – Filtertechnik aufrüsten

Der saarländische Grünen-Bundestagsabgeordnete und Generalsekretär der Saar-Grünen, Markus Tressel, hat Konsequenzen aus der aktuellen Greenpeace-Studie zu den gesundheitlichen Gefahren durch Kohlekraftwerke gefordert. So müsste vor diesem Hintergrund die Energiewende noch stärker forciert und die bestehenden Kohlekraftwerke stets mit modernster Filtertechnik ausgestattet werden. Der Grünen-Politiker forderte ein Ende der Kohleverstromung spätestens in den nächsten 20 bis 25 Jahren. Das Kraftwerk Völklingen-Fenne landete im Ranking der schädlichsten Kohlekraftwerke Deutschlands auf Platz 15 von 67 untersuchten Kraftwerken. Das Kraftwerk Weiher landet auf Platz 35, Bexbach auf 37 und das VSE-Kraftwerk Ensdorf auf Platz 46.

Markus Tressel sieht die Landes- und Bundesregierung in der Pflicht, auf die Greenpeace-Studie zu reagieren. Die bestehenden Kraftwerke müssten hinsichtlich der Filtertechnik maximal aufgerüstet werden. Zudem müsse die Energiewende mit Nachdruck vorangetrieben werden. Der Bundestagsabgeordnete sagte dazu: „Wenn man die hohe Dichte gesundheitsschädlicher Kraftwerke im  Saarland betrachtet, ergibt sich zwangsläufig Handlungsbedarf. Die gleichfalls auffallend hohe Lungenkrebsquote und die hohe Zahl anderer Krebserkrankungen, mehr als ein Viertel der Saarländer sterben an Krebs, sprechen da sicher für sich. Das bedeutet, dass wir spätestens in den nächsten 20 bis 25 Jahren die Kohleverstromung beenden und die Betreiber bis dahin zum Einbau der stets modernstes und effizientesten Filtertechnik verpflichten müssen.“

Die Studie der Uni Stuttgart im Auftrag von Greenpeace habe gezeigt, dass durch den Schadstoffausstoß der saarländischen Kohlekraftwerke statistisch über 100 Menschenleben pro Jahr gefährdet seien. Tressel: „Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass die saarländischen Kraftwerke jährlich zusammen über 3700 Tonnen Schwefeldioxid und fast 4000 Tonnen Stickoxid ausstoßen, ganz zu schweigen vom Feinstaub, muss man diese Zahlen ernst nehmen. Das zeigt auch, wie wichtig die Wende hin zu den Erneuerbaren Energien ist.“

Die Studie, so Tressel weiter, habe noch einmal deutlich gemacht, wie richtig man 2006 mit der Ablehnung des geplanten Großkraftwerkes in Ensdorf gelegen habe. Die Größe des Kraftwerkes hätte zu einer deutlichen Erhöhung der Luftschadstoffe geführt. Der Neubau von Kohlekraftwerken mit Laufzeiten von über 40 Jahren müsse daher tabu sein. Die Energieversorger seien gut beraten, schnellstmöglich auf saubere und erneuerbare Energieträger zu setzen, so Tressel abschließend.

http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/klima/Kohle-Gesundheitsreport.pdf