Landesweit bedeutende Funde in Merzig

Stadt und Land sind jetzt gefordert!

Nach Expertenmeinung handelt es sich bei den freigelegten historischen Grundmauern von St. Walpurga auf dem Kirchplatz in Merzig um einen nicht nur für die Stadt Merzig einzigartigen Fund.

Die Funde lassen darauf schließen, dass die mittelalterliche Geschichte Merzigs eventuell neu geschrieben werden muss.  Eines steht bereits jetzt fest, die Funde sind derart bedeutend, dass alle Verantwortlichen, sei es auf Ebene der Stadt oder des Landes gefordert sind zu überlegen:

  1. Ob der aktuelle Beschluss des Stadtrates zur baulichen Umgestaltung des Kirchplatzes vor dem Hintergrund der Bedeutung der Funde und des damit verbundenen  kulturellen Erbes so noch haltbar ist. (Hintergrund: Die erheblichen Baukosten, die zu einem Großteil für Parkplätze anfallen sollen, werden vom Land über das Förderprogramm „Soziale Stadt“ bereitgestellt.
  2. Wie mit diesen, nicht nur für die Stadtgeschichte Merzigs bedeutenden Funden in Zukunft umgegangen werden muss.

„Was sicher nicht sein kann, ist die aktuelle Entwicklung auszublenden und auf Grundlage des Stadtratsbeschlusses das Bauvorhaben umzusetzen, auch wenn das Land großzügige Zuschüsse in Aussicht gestellt hat. In einer Stellungnahme führte der Merziger OB aus, dass der Beschluss keinen „Ewigkeitsanspruch“ besitzt. Dies darf nach Auffassung der Grünen jedoch nicht dazu führen, dass man auf Grundlage des existierenden Beschlusses jetzt nach dem Motto „Augen zu und durch“ verfährt, die Funde „zubetoniert“, um sie dann irgendwann mit hohem Steuermittelansatz evtl. wieder freizulegen“, so der stellvertretende Landesvorsitzende  Klaus Borger.

Stadt und Land sind jetzt gefordert, verantwortlich mit diesem kulturellen Erbe umzugehen, das zudem für Merzig vielfältige Chancen eröffnen könnte. Viele Städte, nicht nur in Deutschland, haben bereits eindrucksvoll gezeigt, dass es sich lohnt, solche „historischen Schätze“ in die Stadtentwicklung zu integrieren. Die durch die Merziger Grüne Stadtratsfraktion beantragte Sondersitzung des Stadtrates ist ein erster wichtiger Schritt in diese Richtung.