Sonder-Investitionsprogramm darf nicht am Saarland vorbeigehen
Der saarländische Grünen-Bundestagsabgeordnete und Generalsekretär der saarländischen Grünen Markus Tressel hat von Bahn und Bund mehr Geld für die Sanierung saarländischer Bahnhöfe gefordert. Hintergrund ist die aktuelle Ankündigung von Verkehrsminister Ramsauer, in den kommenden beiden Jahren zusätzlich 500 Millionen Euro in die Sanierung von Brücken und Bahnhöfen zu investieren. Das Saarland belege laut einer Studie aus dem November 2012 bei der barrierefreien Erreichbarkeit der Bahnhöfe bundesweit den letzten Platz. Deshalb müsse hier dringend entsprechend investiert werden. Die Landesregierung müsse bei der jetzt in Berlin anstehenden Festlegung von Investitionsmaßnahmen entsprechend nachdrücklich Bedarf anmelden.
Tressel, der auch als stellvertretendes Mitglied dem Verkehrsausschuss des Bundestages angehört, will, dass dieses 500 Millionen-Euro-Paket prioritär dort verwendet wird, wo es großen Nachholbedarf gibt: „Das Saarland ist in den vergangenen Jahren von der Bahn regelrecht abgekoppelt worden. Jetzt besteht die Chance, die gröbsten Versäumnisse aufzuholen. Ganz vorne stehen dabei der barrierefreie Ausbau der saarländischen Bahnhöfe und die Verbesserung des Zustandes der Bahnhöfe insgesamt.“
Die von der Organisation „Allianz pro Schiene“ im vergangenen Herbst vorgelegten Zahlen zur Barrierefreiheit saarländischer Bahnhöfe seien alarmierend. Das Saarland liegt bei der stufenlosen Erreichbarkeit seiner Bahnhöfe auf dem letzten Platz. Während bundesweit bereits 72% der Bahnhöfe stufenlos umgebaut sind, sind es im Saarland schwache 45%. Spitzenreiter Mecklenburg-Vorpommern kann einen Anteil von 92% vorweisen. Hinzu käme vielfach ein verwahrloster Gesamtzustand, so der Grünen-Politiker.
Saarlands „verbarrikadierte Bahnhöfe“ machten zudem beispielsweise eine kombinierte Nutzbarkeit von Schiene und Fahrrad unmöglich. Für Reisende mit Kinderwägen und Gehhilfen ist der Bahnhof vielfach ohne fremde Hilfe nicht nutzbar. Tressel: „Auch vor dem Hintergrund des fortschreitenden demographischen Wandels besteht hier dringender Handlungsbedarf. Bahn, Bund und Land sind in der Pflicht, jetzt die notwendigen Mittel bereit zu stellen, aus dem Sonderprogramm oder anderen Programmen.“
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