Nach dem erneuten Symposium des Bundesinstituts für Risikobewertung zum Forschungsvorhaben -Einsatz bleifreier und bleihaltiger Jagdmunition- am 18. und 19. März in Berlin liegen die Fakten für ein notwendiges Verbot bleihaltiger Jagdmunition endgültig auf dem Tisch. Hierzu erklärt die Landesvorsitzende von Bündnis 90 / Die Grünen, Claudia Willger:
„Die Zeit ist reif für den verpflichtenden Einsatz von bleifreier Munition bei der Jagd generell, insbesondere auch zum Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher. Anlass für ein weiteres Zögern zur saarlandweiten Umsetzung sehe ich nicht. Auch wenn die besondere Nähe der zuständigen Umwelt- und Verbraucherschutzministerin zum größten saarländischen Jagdverband, der den Einsatz bleifreier Munition leider nicht unterstützt, bekannt ist, darf dies jedoch nicht weiter dazu führen, vermeidbare Belastungen für Mensch und Umwelt billigend in Kauf zu nehmen“, so die Landesvorsitzende Claudia Willger.
Hintergrund:
Mit Blei ist nicht zu spaßen, denn es ist neurotoxisch und wurde von der EFSA als wahrscheinlich kanzerogen eingestuft, wobei es keine Mindest-Wirkschwelle gibt. Die Bleieinträge in das Wildbret durch Jagdmunition sind – im Gegensatz zu dem aus der natürlichen Äsung – relevant. Die Aufnahmerate und Gefährdung ist bei Schwangeren und Kindern besonders hoch. Die Toxizität der Alternativen Kupfer und Zink, welche essenzielle Elemente in der menschlichen Ernährung sind, liegt im Vergleich dazu erheblich niedriger. Hinzu kommt, dass die Belastung des Wildbrets mit Splittern von bleifreier Alternativmunition im Durchschnitt wesentlich geringer ist.
Die Erfahrungen zahlreicher Jäger im Umgang mit bleifreier Munition zeigen, dass jeder Jäger das für ihn passende bleifreie Geschoss schon heute auf dem Markt finden kann.
Für den Staatswald des Saarlandes wurde der Einsatz bleihaltiger Munition bei für den Verkauf bestimmten Wild bereits ab 01.10.2011 durch die damalige Landesregierung verboten. Seit dem 01.01. 2012 wurde der Einsatz bleifreier Jagdmunition für die gesamte Regiejagdfläche des Landes, die durch SaarForst-Personal jagdlich betreut wird, angeordnet.
Verwandte Artikel
Saar-Grüne fordern handeln der Landesregierung nach Beschluss des Departmentrates Moselle zur Reaktivierung von Bahnstrecken
Im Sommer 2020 verkündete Wirtschaftsminister Jürgen Barke, damals als Verkehrsstaatssekretär, im SR, dass grenzüberschreitende Bahnverbindungen klarer Signale aus Frankreich bedürfen. Dazu äußert sich Hanko Zachow, Generalsekretär der Saar-Grünen, wie folgt:…
Weiterlesen »
GRÜNE SAAR begrüßen 5-Punkte-Plan zur Wohnungslosigkeit und fordern langfristige Etablierung der Winterhilfe
Der Sozialminister Jung stellt einen begrüßenswerten 5-Punkte-Plan zur Bekämpfung von Wohnungslosigkeit im Saarland vor. Besonders wichtig ist es jetzt, den Wohnungslosenbericht so schnell wie möglich vorzustellen. Weiterhin sollte die Fortführung…
Weiterlesen »
Saar-Grüne erneuern die Forderung nach Modellregion „Saar“ für Cannabisabgabe
Der Kabinettsbeschluss zur Legalisierung von Cannabis ist getroffen. Es ist davon auszugehen, dass das Gesetz Ende 2023 in Kraft treten wird. Als erste Stufe wird der Besitz von Cannabis bis…
Weiterlesen »