Landesregierung muss ländlichen Raum für medizinischen Nachwuchs attraktiv machen
Anlässlich der aktuellen Zahlen zum Ärztemangel im Land fordert der saarländische Bundestagsabgeordnete und Grünen-Generalsekretär Markus Tressel Anreizsysteme für die gesundheitliche Versorgung im ländlichen Raum. Zudem müsste vor dem Hintergrund des demographischen Wandels auch die Einrichtung von lokalen Gesundheitsversorgungszentren undflexiblere Versorgungsformen, wie etwa mobile Praxisteams oder Fahrdienste zu Arztbesuchen geprüft werden.
Der Grünen-Politiker sagte: „Angesichts des demografischen Wandels ist die derzeitige Entwicklung in der gesundheitliche Versorgung höchst alarmierend. Noch scheint ein flächendeckendes Netz gesichert, aber wenn Ärzte keine Nachfolger mehr finden und Praxen schließen müssen, dann sollten schleunigst Impulse geschaffen werden, um medizinische Dienstleitungen zu sichern. Während die Wiederbesetzung von Arztsitzen in überversorgten Regionen zur Ausnahme werden muss, sollten Vergütungsanreize den Nachwuchs in ländliche Regionen locken. Die Landesregierung ist hier in der Pflicht entsprechende Konzepte zu entwickeln.“
Aktuellen Zahlen zufolge gibt es im Nordsaarland bereits jetzt Bereiche, in denen der Versorgungsgrad nur noch bei 80 Prozent liegt. Ab 75 Prozent spricht man offiziell von Unterversorgung. Die ist abzusehen, wenn von den derzeit 660 praktizierenden Hausärzten im Saarland mehr als 300 in den kommenden zehn Jahren das Rentenalter erreichen.
Tressel weiter: „Deshalb brauchen wir populationsorientierte Versorgungsmodelle. Gestärkt durch Innovationsfonds müssen bestehende Einrichtungen zu innovativen Gesundheitszentren ausgebaut werden. Außerdem muss die Bedarfsplanung zu einer umfassenden regionalen und sektorübergreifenden Versorgungsplanung weiterentwickelt werden. Ich fordere die Landesregierung auf, sich dafür einzusetzen, dass medizinische Berufe im ländlichen Raum auch für den Nachwuchs wieder attraktiv werden. Dies gelingt nur durch eine umfassende Strategie.“
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