Grüne für neue Bahnhaltepunkte im Saarland

Standorte der Bahnhaltepunkte gegebenenfalls an die Siedlungsstruktur anpassen

Anlässlich der Eröffnung des neuen Bahnhaltepunktes Hohenecken an der Bahnstrecke von Kaiserslautern nach Pirmasens fordern die saarländischen Grünen CDU und SPD auf, auch im Saarland verstärkt neue Haltepunkte zu fördern und die Standorte bestehender Bahnhöfe gegebenenfalls auf den Prüfstand zu stellen. Zudem müsse die Barrierefreiheit der Haltepunkte massiv verbessert werden.

Grünen-Landeschef Markus Tressel will eine kritische Bestandsaufnahme der saarländischen Haltepunkte hinsichtlich ihrer Zusteigeattraktivität: “Wohnort- und arbeitsplatznahe Bahnhaltepunkte sind Voraussetzung für einen attraktiven öffentlichen Personennahverkehr. Wenn wir möglichst viele Menschen zum Umstieg auf die Bahn bewegen wollen, dann brauchen wir zusätzliche und vor allem bequeme Zustiegsmöglichkeiten, die eine Verknüpfung verschiedener Verkehrsträger ermöglichen.“

Neben einem Mangel an Haltepunkten orientierten sich bestehende Standorte vieler Bahnhöfe noch an der Siedlungsstruktur des 19. Jahrhunderts. Die Veränderung der Siedlungen mache es daher notwendig, neue Bahnhaltepunkte einzurichten und bestehende Bahnhofsstandorte bezüglich ihrer Positionierung auf den Prüfstand zu stellen, wie dies in der Vergangenheit vereinzelt bereits geschehen sei. Industrie- und Gewerbegebiete sowie neue Stadt- und Ortsteile müssten besser angebunden werden.

Die Große Koalition im Saarland verschlafe jedoch die notwendige Neuausrichtung der Haltestelleninfrastuktur im Land. Hinzu komme ein massiver Nachholbedarf bei der Barrierefreiheit, so Tressel weiter: “Dass das Saarland beim barrierefreien Umbau von Bahnhöfen weit hinter dem Bundesschnitt zurückbleibt, ist beschämend. In Deutschland sind bereits mehr als 75 Prozent der Bahnhöfe barrierefrei, im Saarland aber bestenfalls die Hälfte. Das Land muss deshalb eigenes Geld in die Hand nehmen. Eine Verschiebung des barrierefreien Ausbau der Bahnhöfe auf die Zeit nach 2020 ist jedenfalls nicht zielführend.“